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692 Dcr heilige Athanasius, Bischof und Bckenner.
zu Alexandricn wurde das Unheil der Entsetzung vom heiligen Amte,
und der Ausschließung aus der Kirchengemeinschaft gesprochen. Be»
wogen durch das große Aergerniß, welches die Ariancr gaben, und
durch die Ermahnungen und Drohungen seines Bruders, des abend-
ländischen Kaisers, berief Constantius die verbannten Bischöfe zurück,
unter denen auch Athanasius war. An diesen schrieb er Briefe, in
welchen er ihn auf ehrenvolle Weise einladet, wieder Besitz zu neh-
men von seiner Kirche. Athanasius aber eilte nicht, weil er der
schwankenden Gesinnung des Kaisers nicht traute, großen Widerstand
von Seite Gregors, neue Unruhen und Blutvergießen befürchtete.
Im Jahre 349 starb Gregor, und Athanasius, der sich jetzt zu
A'.ailea aufhielt, und wiederholte Einladungen von dem Kaiser zur
Rückkehr erhalten hatte, kam über Antiochien, wo er von Constan-
tius sehr ehrenvoll und freundschaftlich empfangen wurde, nach
Alexandricn zurück. Mit unaussprechlicher Freude wurde der so ge:
liebte als verehrte Patriarch von seinen Aegypticvn aufgenommen,
zuerst in Pclusium, dann auf dem Wege nach Alexandricn, und in
dieser großen Stadt. Von allen Seiten strömten die Bischöfe hinzu,
ihren Patriarchen zu begrüßen. Die ihm untergeordneten Bischöfe
eilten herbei. Es war keine eitle Freude, welche die Gläubigen be-
seelte, sie zeigte sich fruchtbar in Thatei. Reichliche Almosen wur-
den gegeben, erquickt wurden die Wittwen und Waisen. In nicht
kleiner Zahl widmeten sich Jünglinge und Jungfrauen zu desto voll-
kommnercm Dienste Gottes dem ehelofen Leben. Ein Geist der
Gottseligkeit und der Liebe athmete aus den von der Gnade Gottes
heimgesuchten Gemeinden. Mehr als 400 Bischöfe des Auslandes
schrieben Briefe der Gemeinschaft an Athanasius, in welchen sie ihre
Liebe und Verehrung gegen ihn, und ihre Freude über seine Rück-
kehr ausdrückten. Solche Freude verschafft der Herr denen, die um
seines Namens willen leiden!
Im Jahre 330 starb Constans. Dadurch war der Muth der
Arianer wieder gehoben. Lonstantius überließ sich aufs Neue ihren
boshaften und schlauen Eingebungen, und ward sehr feindselig ge-
stimmt gegen den heiligen Athanasius, wider welchen von jenen wie-
der eben so viele unverschämte Verleumdungen ersonnen wurden.
In zwei Kirchenversammlungcn, zu Arelate in Gallien im Jahre
353 und zu Mailand im Jahre 355, denen aber die ersoderliche
Freiheit mangelte, indem sie durch die arge Tücke der arianischen
Partei und durch ungebührlichen Gcwalteingriff des Kaisers beherrscht
wurden, wurde gegen den gottseligen Patriarchen, sowie gegen andere
katholische Bischöfe die Verdammung ausgesprochen. Selbst recht:
gläubige Oberhirten waren schwach genug, von den Ariancrn sich
täuschen zu lassen, und dieselbe zu unterzeichnen. Andere hingegen,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen