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Am 14. Juni. 697
zum Weibe eines Mannes, welchem gleiche Ehre widerfährt, und
zur Mutter von Heiligen bestimmt. Sie gab ihre Hand dem Ba-
Mus, und gebar ihm zehn Kinder, deren eines in der Kindheit
starb. Die andern waren vier Söhne: der heilige Basilius, Bischof
von Cäsarea, der heilige Grcgorius, Bischof zu Nissa, der heilige
Petrus, Bischof zu Sebaste, und Naukratis; von den Töchtern wis-
sen wir nur den Namen der ältesten — der heiligen Makrina.
Basilius und C'mmelia theilten miteinander die Sorge für die
Erziehung der Kinder. Basilius nahm sich vorzüglich der Söhne,
Emmelia der Töchter an. Die größte Sorge Beider war dahin
gerichtet, dem zarten Herzen ihrer Kinder die heilige Furcht Gottes,
so frühe als möglich einzustoßen. In seiner Kindheit ward Basilius
krank. Der Vater bethete mit Inbrunst für des Knaben Erhaltung.
Jesus Christus erschien ihm im Traume, und sprach: „Gehe, dein
Sohn lebt!" und der Knabe ward gesund. Noch in zarter Kind-
heit sandten ihn die Eltern zur Großmutter Makrina, die nach dem
Tode ihres Mannes in einem Landhause bei Neocäsara lebte. Als
er heranwuchs, wurde der Vater sein Lehrer, welcher oft mit den
Scinigen nach Cäsarea Kappadoziens kam, obgleich sein eigentlicher
Aufenthalt in der Provinz Pontus war. Nach dem Tode des Va-
ters wurde sein Unterricht fortgesetzt in Cäsarea und nachher vollen-
det in Athen, wo er den innigsten Freundschaftsbund schloß mit Gre-
gor von Nazianz, wie wir in der Lcbensgeschichte des Lctztern schon
gehört haben.
Schon zu Athen hatten Grcgorius und Basilius den Entschluß
gefaßt, sich dem Dienste Gottes in stiller Abgezogcnheit, in Gebety
und Betrachtung, mit vereinter Andacht ganz zu widmen. Da jetzt
Basilius von seiner Schwester Makrina zur Ausführung dieses Ent-
schlusses ermuntert ward, schrieb er an Gregorius, und bat ihn,
nach Pontus zu kommen, auf daß sie mitsammen diese Lebensweise
üben könnten. Allein Gregorius war, wie wir wissen, durch häus-
liche Verhältnisse verhindert, diesem Rufe seines Freundes zu folgen.
In der Hoffnung Iemanoen zu finden, der sich mit ihm zu gleicher
Lebensweise verbinden würde, sowie wohl auch in der Absicht, an
'heiligen Einsiedlern und Ordensgeistlichcn Vorbilder zu sehen, die er
nachaymen könnte, unternahm Basilius im Jahre 357 oder 358
eine Reise nach Aegypten, Palästina, Cölcsyricn, Mesopotamien, wo
er viele heilige Männer fand, deren Beispiel ihn desto mehr ermun-
terte. Seinen Rückweg nahm er über seine Gcburtsstadt Cäsarea
in Kappadozicn, wo er vom Bischöfe Dionius zum Kirchenlescr ge-
weiht wurde, welches Amt er eine Zeit lang verwaltete. Als er
heim kam nach Pontus, erfuhr er, daß in der Gegend, wo er lebte,
einige Männer wären, die in ihrer Lebensweise den Einsiedlern nach-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen