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Am 11. Dezember. 711
wiffen Pistus, der nach den Satzungen des Conciliums von Nicäa
unter dem Kirchenbanne lag, zur Aufnahme in die Kirchengemein:
schaft zu empfehlen. Sie baten den Papst, ein Concilium zu bcru:
fen, und in dieser Sache selbst zu erkennen. Er willigte in ihre
Bitte, und berief auch den Athanasius vor sich. Jene erschienen
nicht zur festgesetzten Zeit. Achtzehn Monate hatte Athanasius auf
seine Ankläger vergeblich gewartet. Julius versammelte ein Conci:
lium von fünfzig Bischöfen, welches sich von den argen Umtrieben
der Arianer, und von den Verleumdungen gegen den Athanasius
vollkommen überzeugte, und diesen nebst andern, durch jene, von
ihren Sitzen verstoßenen Bischöfen für schuldlos erklärte. Der Papst
erließ ein Schreiben, welches wegen seiner Kraft und Milde sehr
merkwürdig ist, an die Arianer, stellte ihnen ihr Unrecht vor; er:
mahnte sie, von ihren Irrthümern abzustehen, und mit der heiligen
Kirche sich wieder zu vereinigen. Mit Naterliebe nahm er die von
den Feinden des reinen Glaubens vertriebenen Bischöfe auf, und
verwendete sich bei dem abendländischen Kaiser Constans, daß er an
seinen Bruder Constantius einen Brief erließ, in welchem er ihm
nachdrückliche Vorstellungen machte, und ihn bat, Vorkehrungen zu
treffen, durch welche dem Unwesen der Arianer ein Ende gemacht
werde. Der heilige Julius starb am 12. April 352, nachdem er
der Kirche Gottes durch fünfzehn Jahre, zwei Monate und sechs
Tage auf die rühmlichste Weise vorgestanden. Seine jährliche Ge-
dächtnißfeier wird den 12. April begangen.
Einen Monat und zehn Tage nach seinem Tode wurde ihm
zum Nachfolger erwählt Liberius, welcher wider seinen Willen ge:
zwungen ward, die Bürde des Obcrhirtenamtcs auf sich zu nehmen.
Muthvoll widerstand auch er eine lange Zeit den Feinden des wah-
ren Glaubens, und ließ sich von dem Kaiser verbannen. Endlich
gelang es aber doch den schlauen Arianern, ihn zu täuschen, und
zur Unterschrift des Conciliums, so wie zur Verdammung des Atha-
nasius zu verleiten. Er erhob sich bald wieder von dem traurigen
Falle, und bewies jetzt um so größere Sorge für die reine Lehre
bis zu seinem Lebensende, welches am 24. September 369 erfolgte.
Sein Nachfolger war der heilige Papst Damasus, der Sohn eines
Spaniers, der Antonius hieß, nach dem Tode seiner Gattin in den
geistlichen Stand getreten, und als ein gottseliger Priester zu Rom
gestorben war. Damasus war ebenfalls bei der Kirche zu Rom,
und schon über sechzig Jahre alt, als er zum Obcrhirtenamte bcru.'
fen wurde. Ein gewisser Ursinus warf sich zu seinem Gegner auf,
und zum Nebenbuhler um die päpstliche Würde. Er verschaffte sich
einen bedeutenden Anhang, worüber große Unruhe und vieles Blut-
vergießen entstand. Hat Damasus die Würde, zu der er auf recht-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen