Seite - 725 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
Bild der Seite - 725 -
Text der Seite - 725 -
Am 18. März. 725
Im Jahre 359 wurde Cyrillus in der Kirchenversammlung zu
Seleucia in sein bischöfliches Amt zu Jerusalem wieder eingesetzt, und
wider seinen Gegner Acacius das Urtheil der Entsetzung ausgespro-
chen. Allein Cyrillus blieb kein volles Jahr in Ruhe. Schon im
Anfange des nächsten Jahres versammelten sich die Arianer in ein
Concilium zu Constantinopel. Da brachten sie gegen den Bischof
zu Jerusalem, nebst andern Klagen, auch die wegen des Verkaufs
des Kirchcnteppiches vor, mit der lügenhaften Verdrehung, es sey
ein Feiergewand von Goldstoff gewesen, welches der große Constan-
tin dem heiligen Bischöfe Makarius gegeben hatte, um es zu tragen,
wenn er das Sakrament der Taufe ertheilte; er habe dieses an ei-
nen Schauspieler verkauft, der es angelegt, auf der Schaubühne er-
schienen sey, getanzt habe, und plötzlich todt zur Erde gefallen sey.
Constantius glaubte die Erzählung, und ward sehr erzürnt gegen Cyril-
lus, welcher des heiligen Amtes entsetzt und verbannt wurde. Ein
gewisser Irenäus wurde an seine Stelle zum Bischöfe in Jerusalem
ernannt. Als Julian die Regierung antrat, kehrte Cyrillus zu sei-
ner Kirche zurück. Er war Augenzeuge des frevelhaften Unterneh-
mens, dessen sich Julian in Widcraufbauung des Tempels zu Jeru-
salem, der Weissagung des Sohnes Gottes zuwider, erkühnte. Ruhig
sah er demselben zu, und sagte mit fester Zuversicht zuvor, dieses
Werk würde nicht gelingen; auch an ihm würden die Weissagungen
Daniels und des Sohnes Gottes sich erwahren; auch bei diesem
Tempel würde kein Stein auf dem andern bleiben.
Im Jahre 372 , unter der Regierung des Kaisers Valens,
mußte er zum Drittcnmale den apostolischen Stuhl der Erstlingsge-
meinde zu Jerusalem verlassen; zum Drittenmale also zeugen durch
die Verbannung für die reine, katholische Lehre gegen die Irrlehre
der Arianer, von denen der Kaiser sich leiten ließ. Ein gewisser
Hilarian, ein Arianer, nahm seinen bischöflichen Sitz ein. Erst im
Jahre 379 wurde der gottselige Hirt der tief bekümmerten Hcerde
wieder zurück gegeben. Mehrere palastinische Kirchen waren durch
aufgedrungene falsche Hirten auf bedauerungswürdige Weise verheeret
worden. Mit heiligem Eifer war Cyrillus, nach seiner Zurückkunft
aus der Verbannung, bemüht dem Unheile zu steuern, die eingeris-
sene Irrlehre zu verdrängen, und den wahren Glauben in seiner
läutern Reinheit wieder herzustellen. Im Jahre 381 glänzte er bei
der Kirchcnversammlung zu Constantinopcl in der Zahl derjenigen
Bischöfe, welche im Sturme harter Verfolgung die Feuerprobe ihrer
Rechtgläubigkeit und ihres heiligen Sinnes glücklich bestanden, und
sich weder durch die Arglist der Irrlehrer hatten täuschen, noch durch
die grausame Gewaltthätigkeit derselben erschüttern lassen. Mit Recht
wird er verehrt, als eine Säule in der Kirche Jesu Christi. Als
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen