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794 Die heilige Monika und der heilige Augustin u.
kann. Bald darauf sank er in den Schlaf zurück, und schlummerte
sanft und ruhig hinüber — in's ewige Leben um das Jahr 430.
Die Trauer über den Verlust des hochverehrten Hirten war eben so
groß als allgemein. Unzahlige Menschen strömten herzu, den Leich-
nam des Geliebten noch einmal zu sehen, demselben den letzten Kuß
der Liebe aufzudrücken, und der Beerdigung beizuwohnen.
Den obrigkeitlichen Personen und den Vornehmen der Stadt,
die ihn während seiner Krankheit besuchten, gab der heilige Honora-
tus folgende, auch für jeden andern Menschen sehr wichtige Ermah-
nungen: „ Ihr sehet, wie gebrechlich die Hütte ist, welche wir be-
wohnen. Von jeder Ehrenstufe, die wir im Leben erstiegen haben,
stoßt uns der Tod herunter. Dieses Geschicke können weder Ehren-
stellen, noch Reichthümer von uns abwenden. (3s trifft den Gerech:
ten, wie den Ungerechten, den Mächtigen, wie den Geringen. Wir
sind Christo großen Dank schuldig, daß er durch die Hoffnung un-
serer Auferstehung, die er durch seine eigene Auferstehung begründet
hat, uns den Tod erleichtert. Indem er uns ein ewiges Lcbcn er-
warb, hat er die Schrecken des ewigen Unterganges von uns abge-
wendet. Führet also ein solches Leben, daß ihr vor dem Ende des-
selben nicht erzittern müsset, und daß ihr das, was wir Tod nennen,
als eine Wanderung (zur Seligkeit) ruhig erwarten könnet."
heilige Monika und der heilige
Bischof und Kirchenlehrer
(Am 4. Mai und nm 28. Auam'c
Es wäre unschicklich, hier von einander zu trennen die Mutter
und den Sohn, welche durch Natur und Gnade mit einander so in-
nigst verbunden waren. Eine solche Trennung müßte auch nothwen-
diger Weise eine Wiederholung des schon Gesagten zur Folge haben.
So enge verbunden in ihrem Leben, und jetzt sich freuend der seligen
Gemeinschaft im Himmel, sollen also auch hier Monika und Augu-
stinus in ihrer Lebensgeschichte vereiniget bleiben.
Monika war geboren im Jahre 332. Sie hatte christliche und
fromme Eltern. Doch verdankte sie diesen, in Hinsicht auf ihre
gute Erziehung nicht so viel, als einer alten Magd, welche schon
ihren Vater, als er noch ein kleines Kind war, oft auf den Armen
getragen hatte. Ihrer Tugend wegen ward die gute Alte von den
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen