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810 Der heilige Paulinus, Bischof zu Nola.
Tischgeräthe war auö Erden, oder von Holz. Mit ihm vereinigten
sich gleichgesinnt«: Seelen zu denselben gottseligen Uebungen.
Durch Vermittlung des Alipius entstand in dieser Zeit ein hei:
liges Band der Freundschaft zwischen Augustimis und Paulinus.
Alipius hatte diesen vor mehreren Jahren schon, als er sich noch
weltlichen Bestrebungen widmcte, kennen, und seine ausgezeichneten
Eigenschaften schätzen gelernt. Jetzt, da der Ruf der Bekehrung des
Paulmus auch nach Afrika gekommen war, freute er sich derselben
sehr, erließ an ihn ein Gli'ickwimschungsschreiben, und übersandte ihm
die Bücher, welche Augustinus gegen die Manichaer geschrieben hatte.
Dadurch ward Paulinus hoch erfreut. Er dankte nicht nur dem
Alipius für das angenehme Geschenk, sondern bezeugte auch in ei:
nem eigenen Schreiben dem Augustinus die freundschaftlichste Vereh-
rung. Er drückte seinen reinen und edlen Sinn auf eine so liebens-
würdige Weise aus, vaß er in Afrika große Bewunderung ernste,
und sich den Alipius sowohl als den heiligen Augustin zu Freunden
machte, die keine Gelegenheit unbenutzt ließen, ihm ihre ^iebe und
Verehrung zu bezeigen. Sie empfahlen ihm auf vertrauensvolle
Weise den Romanianus, den Onkel des Alipius, und dessen Sohn
Licentius, die sich in Italien aufhielten, und zu Nola ihn besuchten.
Augustinus drückt in einem seiner Briefe das heftigste Verlangen
aus, ihn persönlich sehen, und von Mund zu Mund ihn sprechen
zu können.
Das Beispiel des heiligen Paulinus, eines Mannes, der so
großem Glänze in der Welt, und noch größern Hoffnungen entsagt
hatte, und jetzt so einzig und so ganz dem Herrn anhing, war Vie-
len zur segensvollsten Aufmunterung, den Weg der Gottseligkeit zu
betreten, oder auf dem betretenen um so eifriger fortzuwandeln. Von
Augustinus, Hieronymus und Andern ward es Vielen in dieser Ab-
sicht sehr nachdrücklich empfohlen. In dem Umlauffchrcwen, welches
der Papst AnastasiuS, der am 2. Dezember I!)!> dem Siricius auf
dem päpstlichen Stuhle gefolgt war, an die Bischöfe Lampaniens
erließ, thut derselbe auf die rühmlickste Weise Erwähnung von Pau-
linus; und als dieser einige Zeit nachher zur Gedächtnißfeier der hei-
ligen Apostel Petrus und Paulus selbst »ach Rom kam, nahm er
ihn sehr gut auf.
Paulinus ward endlich zum Bischöfe der Kirche zu Nola ge-
weiht. Wir wissen nicht, durch welche Veranlassung, noch auch be-
stimmt, wann dieses geschehen sey; wahrscheinlich um das Jahr 40!).
Uranius, sein Zeitgenosse, schreibt von ihm, als Bischof, Folgendes:
„Als er zur höchsten priesterlichcn Würde erhoben war, wollte er sich
nicht darstellen als einen Oberhirten, der von Jemand gefürchtet,
sondern der von Allen geliebt würde. Weil er sich Aller liebevoll
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen