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846 Viele heilige Märtyrer und Bekenner in Afrika «.
hörte nicht auf zu bitten, daß ihm, wie es vom Herrn befohlen
ward, das Gesicht ertheilt werde. Eugenius führte ihn mit sich an
den Ort, wo das Taufwasser geweiht werden sollte, warf sich da
auf stine Kniee, verrichtete ein Gebeth, wahrend dessen laute Seuft
zer seiner Brust entfuhren, segnete das Wasser, und sprach dann zu
dem Blindem: „Bruder Felix! ich habe es dir schon gesagt, daß
ich ein Sünder sey; der aber, welcher dich seiner Heimsuchung ge-
würdigt hat, wird dir thun nach deinem Glauben, und das Augen?
licht dir schenken." Er bezeichnete darauf die Augen des Blinden
mit dem Kreuze, und dieser ward auf der Stelle sehend. Der
Bischof behielt den Felix bei sich an dem Orte, wo die Taufe
ertheilt wurde, damit er nicht in der Kirche von dem durch dieses
göttliche Wunder in die freudigste Bewegung versetzte Volk erdrückt
werde. Nach vollendeter Taufhandlung führte er ihn mit sich vor
den Altar, da seinen Dank gegen Gott auszugicßcn. —
Der König erhielt sehr bald Kunde davon, daß Felix sehend ge:
worden sey, ließ ihn ergreifen und sich vorstellen, von ihm zu er-
forschen, wie er das Gesicht erlangt habe. Felix erzählte den Her-
gang der Sache, und da seine vorige Blindheit allgemein bekannt
war, so konnte die außerordentliche Heilung nicht geläugnet werden;
nun sagten jetzt die anwesenden arianischen Bischöse, daß Eugenius
durch Zauberei dieselbe bewirkt habe. Gerne hätten sie, wenn es in
ihrer Gewalt gestanden wäre, den Felix, diesen lebendigen Zeugen
der göttlichen Huld gegen die Katholiken, auf die Seite geräumt.
Auf den 1. Februar 484 versammelten sich 465j katholische
Bischöfe in Carthago. Weder dem Könige, noch den Arianern war
es um Erforschung der Wahrheit, sondern einzig um Unterdrückung
der katholischen Lehre und der Verkündigcr derselben zu thun. Schon
bei der ersten Zusammenkunft suchten die arianischen Bischöfe durch
allerlei Ränke eine ernste Prüfung der gegenseitig angefochtenen
Lchrpunkte z^ verhindern. Durch Machtsprüche, die mit wildem
Geschrei vorgebracht wurden, durch Mißhandlungen und durch Arg-
list sollten die katholischen Bischöfe besiegt werden. Allein wcder
das eine, noch das andere fruchtete. Diese blieben standhaft auf
dem heiligen Bekenntnisse, welches sie den Arianern auch schriftlich
übergaben. Während die katholischen Bischöfe in Carthago versam-
melt waren, erließ Hunerich in die ihm unterworfenen Provinzen
den Befehl, daß alle Kirchen der Katholischen an einem Tage ge-
schlossen, und alles Kirchengut, sowie das Eigenthum der katholischen
Bischöfe den arianischen Bischöfen übergeben werden sollte. Kaum
war dieser Befehl in die afrikanischen Provinzen erlassen, als auf
einmal die in Cathago versammelten katholischen Bischöfe aus der
Stadt gejagt wurden, ohne daß ihnen die Erlaubniß, oder die Zeit
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen