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8.">2 Viele heilige Märtyrer und Bekenner in Afrika, n.
arianischen Bischöfe stellten böse Menschen an, welche sie derselben auf
dem Wege mit Gewalt beraubten. Die heiligen Bekenner sangen
darauf freudig: „Nackt bin ich aus der Mutter Leib gekommen,
nackt gehe ich in die Verbannung. Der Herr gibt den Hungrigen
Speise, und kleidet die Nackten auch in der Wüste."
Mit den Kirchendienern gingen auch zwölf Knaben in die Ver-
bannung, welche als Kirchensänger gebraucht worden waren. Teu-
charius, der früher Lector bei der Kirche zu Karthago war, sich
aber von den Katholischen getrennt hatte, hatte sie im Gesänge
unterrichtet. Auf seine Veranlassung wurden die Knaben, weil er
ihre vortrefflichen Stimmen kannte, und sie deßhalb für den ariani-
schen Kirchendienst gewinnen wollte, mit Gewalt von den Bekenncrn,
von denen sie sich nicht trennen wollten, und deßwegen sich fest an
sie anklammerten, weggerissen, und nach Karthago zurückgebracht.
Man schmeichelte ihnen, um sie zu dem arianischen Irrthume zu
bewegen. Die Schmeicheleien blieben aber fruchtlos, wcßwcgen man
zur Gewalt, und zur höchsten Grausamkeit seine Zuflucht nahm.
Sie wurden bis zur Verwundung geschlagen, und wenn die Wun-
den zu heilen anfingen, ward die Qual mehrmal wieder erneuert.
Die jungen Kämpfer blieben aber unerschüttert auf dem katholischen
Bekenntnisse, daher unbesiegt. Nachher lebten sie in heiliger Ge-
meinschaft miteinander, hochverehrt von allen Rechtgläubigen, und
bewundert selbst von vielen Arianern.
Noch größere Wuth der Grausamkeit, als von dem barbarischen
Könige und seinen Va^alen, mußten die Rechtgläubigen von ab-
gefallenen Katholiken und von den arianischen Bischöfen, die immer
mit Mordgewehrcn versehen waren, und von ihren Priestern erdul-
den. Viele wurden verwundet, viele getödtet, und viele auf gewalt-
same Art, wider ihren Willen, wohl auch im Schlafe, auf arianische
Weise getauft. Die schwersten Drangsalen litt Eugenius, der Bi-
schof von Karthago, durch die grausame Wuth des arianischen Bi-
schofs Antonius. Gottes ganz besondere Vorsehung war's, die sein
Leben erhielt. Viele Rechtgläubige, welche der Verfolgung zu ent-
gehen, sich geflüchtet hatten, gingen in Einöden und Wildnissen
durch Hunger, Durst, und anderes Ungemach auf eine jammervolle
Weise zu Grunde.
Unter denen, welche in Banden, im Kerker und in der Ver-
bannung für die katholische Lehre zeugten, waren auch der heilige
Liberatus, ein Arzt, seine Frau und seine zwei Söhne. Liberatus
und seine Frau wurden ergriffen, und in abgesonderte Gefängnisse
gelegt. Nach einiger Zeit kamen Abgeordnete der Arianer zu der
letztern in's Gefängniß und sprachen: Lasse einmal ab von deiner
Widersetzlichkeit, denn sich', auch dein Mann hat dem Willen des
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen