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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
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Am 3. Juni. 23 ward der Erste aus dem fränkischen königlichen Geblüte, den man unter den Heiligen verehrt. Clotildis ließ die Leiber ihrer zwei ermordeten Enkel in einen Sarg legen, und sie in der Kirche der heiligen Apostel Petrus und Paulus standesgemäß begraben. Von dieser Zeit an bekam sie immer größeren Eckel an der Welt, und sie sing jetzt mehr als jemals an, ihre Fehltritte zu bereuen, und durch ernstliche Busse für dieselben genug zu thun. In dieser Absicht begab sie sich nach Tours, und brachte dort ihre noch übrigen Lebenslage im Gebethe zu, in Ausspendung reichlicher Almosen, im Wachen und in der Ausübung aller Tugenden, besonders einer tiefen Demuth, indem sie durch ihre Handlungen zeigte, wie wenig sie daran denke, daß sie eine Königin gewesen, und daß sie wirklich noch Söhne auf dem Throne habe. Sie erreichte ein hohes Alter; litt aber in demselben sehr viel durch Krankheiten. Eines Tages, als sie bei dem Grabe des heiligen Martinus ihr Gebeth verrichtete, stand sie auf einmal voll der Freude auf, und sprach zu ihren Vertrauten: „Endlich ist mein Gebeth erhört, in dreißig Tagen werde ich sterben." Hierauf ließ sie ihre Söhne Childebcrt, den König von Paris, und (5lotar, den König von Soijsons, zu sich kommen, gab ihnen mit der gan- zen Zärtlichkeit, aber auch mit dem ganzen Ansehen einer Mutter die heilsamsten Lehren, und ermähnte sie, Gott zu ehren, seine Ge- bote zu halten, die Kirche zu beschützen, den Unterthanen Gerechtig- keit widerfahren zu lassen, der Armen sich anzunehmen, und in Friede und Eintracht miteinander zu leben. Ihre Krankheit ward immer gefährlicher. Sehr oft wiederholte sie solche Sprüche aus den Psal- men, die ihr sehnliches Verlangen, diese Welt zu verlassen, und sich auf ewig mit Gott im Himmel zu voreinigen, ausdrückten. Als sie merkte, daß dcr Tag ihres Todes nahe war, gab sie ihren Leuten Befehl, alles was sie noch vorräthig habe, unter die Armen zu vertheilen. Es war aber wenig mchr übrig; denn sie hatte, da sie noch gesund war, ihre Reichthümer durch die Hände der Armen in den Himmel geschickt. Am letzten Tage ihres Lebens empfing sie die heiligen Sakramente, legte öffentlich das Glaubcnsbekenntniß ab, und gab getrost und sanft ihren Geist auf am 3. Juni des Jah- res 545. — Llotildis ist ein neuer Beweis, wie viel Gutes ein tugendhaf- tes Weib zu thun im Stande ist; wie glücklich sie durch wahre Liebe, durch Sanftmuth, durch Nachgiebigkeit, durch Geduld und Klugheit auch den rauhesten Mann nach und nach gewinnen, und zu bessern Gesinnungen bringen kann. Dem klugen Eifer, dem er-
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
Titel
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Untertitel
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
Band
2
Autor
Anton Mätzler
Verlag
Landshut Verlag
Ort
Wien
Datum
1840
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.8 x 16.9 cm
Seiten
982
Schlagwörter
Kirche, Gott, Glaube, Religion
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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