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Am 23. Dezember. 27
Dürftigkeit, wohl aber hört man ihn mehr seufzen über die Aus-
schweifungen, durch die er sich und die Seinigcn arm gemacht hat.
Er sucht das Versäumte, soviel möglich, dadurch wieder einzu-
bringen, daß er seinen Müssiggang in verdoppelten Fleiß, seine Ver-
schwendung in vernünftige Sparsamkeit, und seine Unmässigkeit in
strenge Massigkeit umändert. — Seine Kinder sucht er desto sorg-
fältiger von allen jenen Lastern zurückzuhalten, durch die man dürf-
tig und arm werden muß. Um seinen Ermahnungen desto mehr
Nachdruck zu geben, stellt er sich ihnen selbst als einen traurigen
Beweis dieser Wahrheit auf. Auch andere Menschen warnet und
bittet er an ihm ein Beispiel zu nehmen, durch ein ähnliches Leben
sich und die Ihrigen nicht in den nämlichen Abgrund zu stürzen. —
Wenn Einige an ihm etwas verlieren mußten, weil in der Gant
sein Vermögen zur Tilgung der Schulden nicht hinreichte, so hält
er sich um so mehr zum Fleiße und zur Sparsamkeit verpflichtet,
um seine Gläubigen nach und nach zu befriedigen, obgleich die welt-
lichen Gesetze nachher ihn zur Zahlung der vorigen Schulden nicht
anhalten. Sein Gewissen und die Religion verbinden ihn
dazu. — Wer nach der Gant durch Fleiß und Arbeit seine Schul-
dm, die er vorher gemacht hatte, ganz, oder zum Theile wieder
berichtigen konnte, und es nicht thut, der geht als ein Dieb in die
andere Welt hinüber, und wird von Gott als ein Ungerechter ge-
straft werden.
Der rechtschaffene Arme preiset Gott für jede Gabe, die Er
durch mildthätige Menschen ihm zukommen läßt; er bezeigt sich dank-
bar für jede, auch die kleinste Wohlthat, die ihm erwiesen wird; er
ist zufrieden, wenn ihm die Gabe, um die er bittet, verweigert, und
ohne Neid, wenn sie einem Andern gespendet wird. Er beweiset
erbarmendes Mitleiden gegen Alle, die arm sind, wie er, und selbst
auch Wohlthätigkeit gegen Solche, die es mehr, als er sind. Ge-
gen seine Wohlthäter zeigt er sich bereitwillig, freundlich und liebe-
voll, und erinnert sich derselben alle Tage vor Gott in seinem
Gebethe.
Die heilige Julia, Jungfrau und Martyrin.
(Am 22. Mai.)
Julia, eine gottesfürchtige christliche Jungfrau, wurde in der
vandalischen Verfolgung in Afrika um das Jahr 439 von Karthago
weggeführt, und einem Ungläubigen, der Euscbius genannt wird, als
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen