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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
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iao Der heilige Isidorus, Bischof. welches tiefe Einschnitte hatte von dem Seile, welches an demselben auf- und abgezogen wurde. Diese Erscheinungen waren ihm fremd, und als er der Ursache derselben nachdachte, kam ein Wcib, aus dem Brunnen Waffer zu schöpfen. Sie verwunderte sich, was ein so schöner holder Knabe da mache, und wie er, ganz allein, daher gekommen sey. Isidorus fragte sie, wie die Löcher in den Stein und die Einschnitte in das Holz gekommen seyen, und welchen Zweck sie haben? Das Weib erklärte ihm, daß jene nach und nach durch herabfallende Waffertropfcn, und diese durch die vielmalige Reibung des Seiles entstanden seyen. Der Knabe überdachte die Sache, und auf einmal dünkte ihn, als sagte ihm eine geheime Stimme: „Wenn der harte Stein durch wiederholtes Fallen der Waffertropfen gleich- sam weich, und durchlöchert wird, und das Holz durch die vielma- lige Berührung eines weichen Seiles tiefe Einschnitte erhält, wie viel mehr kann ich, unter dem Beistande der göttlichen Gnade einen großen Vorrath von Kenntnissen erlangen, wenn ich an jedem Tage nur einen kleinen Schritt in denselben vorwärts mache." Dieser Ge- danke wirkte so lebhaft auf sein junges Gemüth, daß er auf der Stelle nach Sevilla in die Schule zurückkehrte. In kurzer Zeit machte er jetzt in den zu erlernenden Wissenschaften, insbesondere in der lateinischen, griechischen und hebräischen Sprache einen Fortgang, der allgemein bewundert wurde. Nicht weniger rühmliche Fortschritte machte, er spattr in der Weltweisheit, in der Vcrcdtsamkeit, und ganz vorzüglich in der Wissenschaft des Heils, durch unablässiges Forschen in den heiligen Urkunden des Christenthums. Mit den Be- mühungen in den Wissenschaften verband er das weit edlere Streben nach Vervollkommnung des Gemüthes durch Heiligung seines Sin: ncs und seines Wandels. Alle Guten bewiesen ihm deßhalb hohe Verehrung. Der Papst Gregor wünschte, den so hoffnungsvollen Bruder seines geliebten Freundes, des Leanders, persönlich kenin'n zu lernen. Isidorus begab sich nach Rom, verweilte daselbst einige Zeit, und kehrte darauf, beehrt mit der Liebe und mit dem Vertrauen des heiligen Papstes, nach Sevilla zurück. Scine tiefe Gelehrsamkeit wendete Isidorus auf die segensvollste Weise an zur Widerlegung der Irrlehrer, insbesondere der Arianer, welche um diese Zeit in Spanien die Kirche Jesu Christi hart drang: ten. Der König Lcovegildus, und die meisten Großen seines Rei- ches hingen dieser argen Sccte an, mit einem Eifer, welcher, weil er unerleuchtet, sehr grausam war. Der Kö'nig verwies viele der ausgezeichnetsten katholischen Bischöfe und Priester in die Verban- nung, viele wurden getödtet, in die Gefängnisse geworfen, durch Hun- ger gemartert, und auf mancherlei andere Weise grausam gequält. Die Kirchen wurden geplündert, und ihrer Vorzüge und Freiheiten
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
Titel
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Untertitel
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
Band
2
Autor
Anton Mätzler
Verlag
Landshut Verlag
Ort
Wien
Datum
1840
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.8 x 16.9 cm
Seiten
982
Schlagwörter
Kirche, Gott, Glaube, Religion
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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