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Am 6. September. 115
da lebet in der Liebe, und selig ist in der Hoffnung dessen, was
der Mensch noch nicht sieht, und Vergebung der Sünde, und Friede
und Freude, und ewiges Leben."
Der heilige Magnus, Abt.
(Am 6. September.)
Nach dem Hintritte des heiligen Gallus setzten die Jünger des:
selben ihre angewohnte Lebensweise fort. Sie hielten Chor und
Gottesdienst, und wechselten, der Regel des heiligen Columbans ge-
mäß , Bethen, Lesen, Handarbeit und Unterricht miteinander ab.
Dem würdigsten aus ihnen leisteten alle, als ihrem Obern, Gehör:
sam. Großen Glanz erlangte das Kloster St. Gallen durch den
heiligen Magnus. Er war in Irland oder Schottland, nach seinem
Todesjahre zu schließen, zu Ende des siebenten Jahrhunderts gebo:
ren. Er entsagte frühzeitig der Welt, widmete sich dem Dienste
Gottes, und einem strengen religiösen Leben. Won Gott auserwählt,
seinen Namen den in den Finsternissen versenkten Völkern an den
julischen Alpen bekannt zu machen, und das beseligende Licht des
Glaubens dahin zu bringen, verließ er sein Vaterland, und kam in
das durch den Ruf der Heiligkeit berühmte Kloster St. Gallen, wo
er sich zu einem großen Heiligen bildete, und den weitern Ruf des
Himmels abwartete.
Als ein Priester der Diöcese Augsburg, Namens Thosso, zur
Grabstätte des heiligen Gallus wallfahrtete, um die Reliquien des
heiligen Abtes zu verehren, empfingen ihn die Mönche Magnus und
Theodor sehr freundlich, führten ihn in die Kirche zur Grabstätte
des heiligen Gallus, und nach verrichtetem Gebethe in das Gast-
haus, wo sie ihn mit allem Nothwendigen versahen, und sich mit
ihm in geistreichen Unterredungen unterhielten. Sobald der heilige
Magnus von Thosso vernahm, daß er aus der Diöcese Augsburg
sey, und diese an die julischen Alpen gränze, so zweifelte er gar
nicht mehr, daß dieser der himmlische Bote sey, der ihn zu seiner
Bestimmung führen solle. Er entdeckte dem frommen Priester den
göttlichen Ruf zur Bekehrung der ungläubigen Völker an den juli-
schen Alpen, und bat, ihn dahin zu geleiten.
Am folgenden Tage traten Magnus und Theodor, nach verrich-
tetem Gebethe bei dem Grabe des heiligen Gallus, und nach ge-
nommenem Abschiede von dem Abte und den Brüdern, mit Thosso
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen