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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
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116 Der heilige Magnus, Abt. die Reise an, und nahmen den Weg über Bregenz. Hier kam dem heiligen Magnus ein armer Blinder entgegen, und bat ihn um ein Almosen. Der Heilige sprach zu ihm: „Silber und Gold habe ich nicht; aber ich bitte Jesum und vertraue, Er werde dir das Augen: licht wieder geben." Er bestrich hierauf des Blinden Aug mit sei- nem Speichel; augenblicklich sah dieser, und folgte voll Dankes sei- nem Wohlthäter. Nach einigen Tagen kamen die heiligen Pilgrime nach Kempten an der I l lcr, wo sie zwar einen angenehmen, aber wegen gefahrlichen Thieren ganz verlassenen Ort fanden. Thosso mißrieth dem Heiligen, lange hier zu verweilen, weil Drachen, Schlangen und andere giftige Thiere den Tod drohten; allein Mag- nus faßte nur desto mehr Vertrauen auf Gott, und brachte mit Theodor die ganze Nacht im Gebethe zu. Während dem Gebethe fuhr plötzlich ein Drache hervor; Magnus, sich bezeichnend mit dem heiligen Kreuze, in einer Hand den Stab, und in der andern das heilige Hreuz haltend, ging dem Unthier entgegen, und gebot dem- selben im Namen Jesu, zu seinen Füßen sich zu werfen; zugleich schlug er es mit dem Stäbe auf den Kopf, und das fürchterliche Ungeheuer war todt. Auch die übrigen schädlichen Thiere schienen mit demselben gctödtet zu seyn, indem sich keines mehr sehen ließ. Thosso, der sich aus Furcht auf einen Baum geflüchtet hatte, kehrte zurück, bezeugte dem heiligen Magnus über den erhaltenen Sieg eh: rerbietigst seine Freude, verbreitete das erstaunliche Wunder in der Umgegend, zog vieles Volk herbei, welches Lebensmittel für ihre Retter mitbrachte, auf die Erklärung des Heiligen, wie mächtig der Gott der Christen sey, sich bekehrte und von dem Priester Thosso taufen ließ. Hierauf blieben die heiligen Männer noch acht Tage in der Gegend, unterrichteten das Volk, bauten eine Kapelle und eine kleine Wohnung, wo Theodor, um die Gläubigen im Guten zu bekräftigen, bleiben mußte. Nach diesen geschehenen Einrichtungen verließen Magnus und Thoffo die Gegend von Kempten, setzten ihre Reise weiter fort, und kamen nach Evfach, wo sich ebcn der Bischof Wiktrcp aufhielt. Thosso, der vorausging, erzählte demselben Alles, was er während seiner Reise von dem heiligen Magnus gehört und gesehen hatte, und eröffnete ihm die Absicht seines fernern Unternehmens. Der heilige Bischof nahm daher den heiligen Mann mit aller Güte und Verehrung auf. Als er nun von ihm das Vorhaben, sich gemäß eines göttlichen Befehles nach den engen julischen Pässen zu begeben, vernommen hatte, stellte er ihm die großen Beschwernisse vor, welche sich demselben entgegen setzten; besonders daß wilde und giftige Thiere den Aufenthalt unmöglich machten. Darauf erwiederte Mag- nus, er vertraue, wie Columban und Gallus, auf Gottes Barm-
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
Titel
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Untertitel
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
Band
2
Autor
Anton Mätzler
Verlag
Landshut Verlag
Ort
Wien
Datum
1840
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.8 x 16.9 cm
Seiten
982
Schlagwörter
Kirche, Gott, Glaube, Religion
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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