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Am 13. September. 121
Glaubenspredigcr aus Frankreich, überhäuften sie mit Geschenken,
hielten sie an sich, und stifteten, um Inländer für den Priesterstand
nachzuziehen, viele Bisthümer und Klöster. Diese Herzoge waren
es, von welchen auch, mit Genehmigung des päpstlichen Stuhles,
in den Jahren 716 und 739 das bayerische Kirchenregiment über-
haupt ist gegründet worden. Auf diese Art stellten sie auch fest die
Rechte, welche den Landes: und Schutzhcrren, den Stiftern und
Lehenherren der Kirchen, nach dem Beispiele der ersten christlichen
Kaiser gebühren. Sie gaben Gesetze über Kirchen- und Klostcrzucht,
veranlaßten Kirchcnversammlungen, durch welche den Aebten, und
,selbst den Bischöfen Ordnungen vorgeschrieben wurden. Außerdem
aber gingen sie dem Volke mit dem eigenen Beispiele vor, und er:
bauten es durch alle Merkmale und Aeußerungen ihrer Ehrfurcht für
die Religion und ihre bewährten Diener. Durch die Klöster wurden
Wissenschaften, Handarbeiten und Landeskultur auf die wohlthätigste
Weise befördert. Den gutgesinnten Herzogen Bayerns mußten unter
solchen Umständen vorzüglich willkommen seyn, würdige und geist-
reiche Männer, die mit apostolischer Sendung reinen Wandel, Muth
und Eifer zur Ausbreitung der christlichen Lehre verbanden. Als
solche erscheinen in der ersten Hälfte des siebenten Jahrhunderts der
heilige Eustasius, und der heilige Emmcram.
Eustasius war ein Mönch im Kloster zu Lureul in Frankreich.
Er wurde von den fränkischen Bischöfen mit dem heiligen Agilus
als Missionär nach Bayern geschickt. Da predigte er das Evange-
lium, stürzte die Götzen von den Altären, pflanzte an vielen Orten
siegreich die Fahne des Kreuzes auf, bekräftigte die heilige Lehre
durch sein Beispiel, und führte eine große Zahl zur Erkenntniß der
göttlichen Wahrheit. Damit der ausgestreute Saame des Evange-
liums auch gepflanzt und begossen werde, setzte er fromme, und
hiezu taugliche Männer den Kirchen Vor, und kehrte nachher wieder
zurück in sein Kloster, in welchem er sein Leben gottselig vollendete.
Die Kirche feiert sein jährliches Andenken am 29. März.
Der heilige Emmeram wurde geboren zu Poitiers in Frankreich
von reichen und christlichen Eltern. Die Zeit seiner Geburt läßt sich
nicht angeben. Eben so wenig ist seine Iugendgeschichte bekannt.
Er widmete sich dem geistlichen Stande, und zeichnete sich durch sei-
nen heiligen Eifer so sehr aus, daß» er zur bischöflichen Würde erho-
ben wurde. Es kann indessen nicht bestimmt werden, welcher Kirche
in Frankreich er als Bischof vorgesetzt gewesen sey. Nachdem er
längere Zeit das heilige Amt auf die rühmlichste und segenvollste
Weise verwaltet hatte, ward er entflammt von der Begierde, den
Heiden das Evangelium zu verkündigen. Er hörte, daß die Avaren
oder Hunnen, welche Pannonien (das heutige Ungarn) bewohnten,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen