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Am 12. November. 131
dem Irrthum bewahrenden Lehre als Geschenke anbietet, und ihn
bittet, das katholische Glaubensbckenntniß zum Frieden der Kirche
und zur Wohlfahrt des Reiches aufrecht zu erhalten.
Der eifrige Papst ließ nichts unversucht, die Irrlehren auszu-
reuten, und den katholischen Glauben zu befestigen. In dieser Ab-
sicht schrieb er Briefe an viele Bischöfe, an Priester und auch an
Lajcn, von deren Einfluß sich Gutes hoffen ließ. Am meisten be-
schäftigte seine oberhirtliche Sorge der Zustand der morgenländischen
Kirche, der durch die Umtriebe der Ketzer immer bedenklicher wurde.
Am Ende eines Briefes an Johanns, den Bischof zu Philadelphia,
dem er auftrug, die unter Jerusalem und Antiochien stehenden Kir-
chen, deren Patriarchen, als Irrgläubige, des heiligen Amtes entsetzt
waren, unverzüglich mit Bischöfen, Priestern und Diakonen zu be-
setzen, sagt er, daß er bei Tag und bei Nacht vor Gott seufze, daß
sich diejenigen bekehren möchten, welche sich von der Kirche getrennt
haben, und der Ketzerei anhangen. Aber gerade die so eifrigen Be-
mühungen für die Wiederherstellung und Bewahrung der reinen Lehre
zogen dem heiligen Martinus die schwersten Leiden, und endlich den
Tod zu. Die Irrlehrer setzten denselben den heftigsten Widerstand
entgegen, und reizten den schwachen Kaiser zur höchsten Grausamkeit
gegen das Oberhaupt der heiligen Kirche Jesu Christi. Constans
trug dem Olympias, seinem Statthalter (Exarchen) in Ravenna auf,
alle Bischöfe, die sich weigern würden, sein Edict, den sogenannten
Typus, zu unterschreiben, in Verhaft zu nehmen, und selbst des
Papstes nicht zu schonen; jedoch sollte er diesen Befehl erst dann
vollziehen, wenn er die Armee bereit fände, sein Unternehmen zu un-
terstützen, dann aber auch den Typus in allen Kirchen auf's Neue
bekannt machen lassen, und den kaiserlichen Befehl, wo es nothwen-
dig seyn würde, mit Gewalt, durchsetzen. Als Olympias in Rom
angelangt war, fand er diese Kirche und alle italienischen Bischöfe
aufs Engste miteinander verbunden, und fest entschlossen, den katho-
lischen Glauben mit standhaftem Muthe zu vertheidigen. Nichts
desto weniger wollte er die Befehle des Kaisers mit Gewalt in Er-
füllung bringen. Allein die Truppen, die er mit sich nach Rom ge-
bracht hatte, weigerten sich, seinen Befehlen Hierinfalls zu gehorchen.
Was durch Gewalt nicht erzwcckt werden konnte, das sollte jetzt
durch eine List, deren Bosheit bis daher unerhört war, zu Stande
gebracht werden. Olympias kam in die Kirche zu St. Maria Mag-
giore, und verlangte, das heilige Sakrament des Altars aus der
Hand des Papstes zu empfangen. Seinem Waffenträger hatte er
schon Befehl gegeben, den Papst in dem Augenblicke, als er das
Heiligste ihm reichen würde, zu durchstechen. Gott beschützte seinen
Diener. Der Waffenträger wurde plötzlich blind, und dadurch zur
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen