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144 Der heilige Eligius, Bischof.
bensweise zog er nach und nach die Aufmerksamkeit der Barbarei,
auf sich, erwarb ihre Bewunderung, und bei Mehreren ward die
Lust rege, ihm nachzuahmen. Ihr Herz öffnete sich der Lehre des
Heils, und er hatte den unaussprechlichen Trost, reichliche Früchte
seines apostolischen Eifers zu sehen. Viele der Abgö'tterer bekehrten
sich zu Jesus Christus, zerstörten ihre Götzen und Götzentempel, oder
verwandelten diese in christliche Kirchen. Mehrere Jahre nacheinan-
der ward das christliche Osterfest verherrlichet durch Schaaren von
Neugetauften von jedem Alter und von jedem Geschlechte, die im
Jahre hindurch bekehrt worden waren, und jetzt im weißen Gewände
der Unschuld prangten.
Unzählige, die zwar Christen, aber in der Ausübung des Chri-
stenthums lau geworden waren, oder selbes durch bösen Wandel
verläugnet hatten, wurden durch die eifrigen Ermahnungen des gott-
seligen Bischofs zum neuen Leben in Gott, und Jesus Christus ent-
flammt.
Der heilige Eligius wohnte dem Concilium bei, welches im
Jahre 644 zu Chalons gehalten wurde, und hatte an den heilsamen
Verfügungen desselben den größten Antheil. Die Gläubigen bewiesen
ihm allenthalben vertrauensvolle Liebe und große Verehrung. Als
Bischof setzte er fort die gottselige und strenge Lebensweise, die er
vorher schon geübt hatte. Er setzte fort die zärtlichste Liebe gegen
die Armen, in denen er Jesum Christum speisete, tränkte, bekleidete,
beherbergte, tröstete, und mit eigener Hand bediente. An be-
stimmten Tagen hatte er jedesmal zwölf Arme an seinem eige-
nen Tische.
Zwanzig Jahre hatte der heilige Eligius auf diese Weise in
seinem bischöflichen Amte gewirkt, als er endlich, über siebcnzig Jahre
alt, am 1. Dezember des Jahres 65!) zur ewigen Ruhe ging. Vor
seinem Tode beurlaubte er sich bei allen seinen Schülern und Die-
nern, und gab einem jeden derselben weisen Rath über die künftige
Lebensart. Auf die erste Nachricht von der Krankheit des hochver-
ehrten Bischofs begab sich die Königin Bathildis mit ihren Prinzen
und mehreren Hofhcrrcn noch Nojon, wo sie aber erst am Tage
darauf ankam, als derselbe in der vorhergehenden Nacht schon ge-
storben war. In tiefer Trauer beweinte sie den Verlust des heili-
gen Mannes, und machte Anstalt, den Leichnam in das Klosterzelle
zu bringen; die Bewohner von Nojon widersetzten sich aber, indem
sie die Ueberbleisel ihres Hirten nicht aus ihrer Mitte lassen wcll-
ten. Sie wurden daher in dieser Stadt, in der Kirche des heiligen
Lupus, auf die ehrenvollste Weise beerdigt.
„Der wandelt im Lichte mit Gott, der nichts von dieser Welt
zu haben wünscht, sondern sein Herz zu Gott im Himmel fest ge-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen