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Am 8. August. 383
seinem frommen Gemüthe eingeprägt die Worte des Apostels: „Wir
haben hier keine bleibende Stätte, sondern suchen die zukünftige."
Hebr. 13, 14. und die Versicherung des Sohnes Gottes: „Durch
Geduld werdet ihr eure Seelen gewinnen." Luk. 21, 19. Grüßen
Kummer verursachte ihm das Schicksal seiner geliebten Heerde, die
er ohne Unterlaß im Thränengcbethe Gott empfahl. Im Jahre 1076
reiste er nach Rom, und verzichtete da vor dem Papste auf sein
Bisthum, weil er es nicht auf dein Wege der, von Gregor V l i .
angesprochenen freien Wahl, sondern gegen die kirchlichen Verfügun-
gen, durch die Gunst und Empfehlung der Kaiserin Agnes erlangt
habe. Durch diese Großmuth wurde der Papst so sehr für ihn ein-
genommen, daß er ihn nicht allein in der bischöflichen Würde be-
stätigte, sondern auch zum päpstlichen Legaten in Deutschland be-
stellte. Im November des nämlichen Jahres wohnte er als Ab.-
geordneter des heiligen Stuhles dem Concilium bci, welches zu Tri-
bur, einem Flecken zwischen Mainz und Oppenheim, in Angelegen-
heiten der deutschen Kirche gehalten wurde. Am Ende des Jahres
1078 verfügte er sich zum zweitenmale nach Rom, wo er bis in's
Jahr 1080 verweilte, und den im Februar und in der Pfingstwoche
1097 gegen den Kaiser Heinrich und seine Anhänger gehaltenen
Synoden beiwohnte. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland ver-
weilte er am Hofe des bayerischen Herzogs Welfo, der ihn hoch
verehrte, und schlug darauf im Jahre 1082 seinen Sitz zu Mautern
auf, einem an der Donau, Stein gegenüber gelegenen Städtchen,
welches damals zum Bisthume Passau gehörte. Von hier aus
widmete er mit großem Eifer seine Hirtensorge jenem Theil seines
Biötyums, welcher in Oesterreich und in Steicrmark lag, deren
Herrscher ihm gewogen waren. Ost zog er sich zur Bekräftigung
seines Geistes in das Kloster Göttweig zurück, welchem er viele
Wohlthaten zuwandte. Wie dieses, so hielt er auch die Klöster zu
Kremsmünster, St. Florian u. a. bestandig unter seiner leitenden
Aussicht.
Im Jahre 1085 wurde ihm die große Freude zu Theil, sei-
nen Erzbischof und Freund Gcbhard, der von den Anhängern des
Kaisers ebenfalls vertrieben worden war, auf den crzbischöflich««
Stuhl zu Salzburg wieder zurückzuführen; er selbst aber kam nicht
mehr zurück nach Passau, wo im Jahre 1085 der bischöfliche Sitz
einem gewissen Herman, obgleich er in dem Kirchenbaune war, von
dem Kaiser eingeräumt wurde. Der selige Altmann vollendete end-
lich zu Zeisclmauer, in Niederösterreich, sein tugendhaftes Leben, am
t>. August des Jahres 1091, nachdem er 2ti Jahre das bischöfliche
Amt mit heiligem Eifer, unter unzähligen Arbeiten und Liiden ver-
waltet hatte. Seine Leiche wurde im Kloster Göttweig beerdiget.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen