Seite - (000466) - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
Bild der Seite - (000466) -
Text der Seite - (000466) -
464 Die Heiligen: Felir v. Valois und Johann v. Matha.
Johann von Lateran, mit ihnen sich zu berathen, und, nachdem er
ehevor Gebethe und Fasten angeordnet hatt?, von Gott Erleuchtung
zu erflehen. Nach langer und reifer Erwägung, welcher die wun-
derbare Erscheinung eines Engels den Ausschlag gegeben haben soll,
wurde dem Johann und dem Felir die Erlaubniß ertheilt, einen
neuen Orden zu stiften, dessen vorzüglichster Zweck seyn sollte: die
Auslösung der Gefangenen, die unter der Tyrannei der Ungläubigen
seufzten. Der Papst selbst gab ihnen am Feste Maria Reinigung
das Ordcnskleid, — einen weißen Habit, auf welchen ein rothes
und blaues Kreuz geheftet war, — und entließ sie bald darauf aus
Rom mit dem apostolischen Segen,, und mit Empfehlungsschreiben
an den Bischof zu Paris, und an den Abt zu St. Viktor, denen er
auftrug, dem neuen Orden eine Regel vorzuschreiben, und ein Klo-
ster zu verschaffen.
Die vornehmsten Punkte dieser Regel bestanden darin: daß die
Glieder dieses neuen Ordens an das Gelübde der Armuth, der
Keuschheit und des Gehorsams gebunden, alle ihre Einkünfte in drei
Theile abtheilen, einen derselben der Befreiung der Sklaven widmen,
die zwei andern nach Abzug ihres Lebensunterhaltes, zu Werken der
Barmherzigkeit anwenden sollten. Jedes ihrer Häuser soll einen
Obern, der Minister heißt, und nicht mehr, als drei Geistliche, und
eben so viele Laienbrüder haben, so wie auch alle ihre Kirchen zu
Ehren der allerhciligsten Dreifaltigkeit geweiht seyn sollen, woher
sie den Namen „Trinitarier" führen. Ihr Gewand soll aus weißer
Wolle, und ihre Nahrung aus Gemüsen, Grün- und Milch-Speisen
bestehen u. s. w.
Bei ihrer Ankunft in Frankreich stellten sich Johann und Felix
dem Könige Philipp vor, und baten ihn, die Errichtung ihres Or-
dens in seinem Königreiche zu genehmigen. Der König gewährte
nicht nur diese Bitte, sondern trug durch sein Ansehen und durch
seine Freigebigkeit sehr viel zur Förderung des neuen Ordens bei.
Gauthicr (Gauher) von Lhatillon war der Erste, welcher den from-
men Ordensstiftern einen Platz auf seinen Gütern zum Baue eines
Klosters überließ. Dieser Ort war aber für den Zuwachs der neuen
Ordcnsglieder bald zu klein. Gauthier bewilligte deßhalb einen an-
dern, der wegen eines Gesichtes, in welchem dem Johann und Felir
ein weißer Hirsch, der zwischen seinen Geweihen ein rothes und
blaues Kreuz trug, früher schon erschienen war, Cerfroi genannt
wurde. Er lag zwischen Gandeleu und la Ferte-Milou, an den
Gränzen von la Brie und Valois. Da ward ein Kloster erbaut,
welches für das Haupt des Ordens, so lange dieser bestand, gehal-
ten wurde. Margaretha, Gräsin von Burgund, Walthers von
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen