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Am 31. Jänner und 30. Jänner. 523
der jetzt noch Canonikus zu Barcelona war, und war hoch erfreut,
daß er ihn gleichen Sinnes fand. Nach reifer Berathschlagung ka-
men sie auf den Gedanken, einen neuen Orden zu stiften, dessen
Glieder sich durch ein besonderes Gelübde verbinden sollten, sich die
Loskaufung der gefangenen Christen angelegen seyn zu lassen, und
zwar unter dem Namen „Maria von der Gnade/- sowie schon zu
gleichem Zwecke ein ähnlicher Orden unter dem Titel „der heiligen
Dreifaltigkeit" (der Orden der Trinitaricr) bestehe. Nachdem sie
das Nöthige festgesetzt hatten, eröffneten sie ihr gottseliges Vorha-
ben dem Könige, und flehten um Genehmigung, Unterstützung und
Schutz. Der König Jakob bewilligte gerne Alles, versprach seine
Mitwirkung, und nahm es auf sich, die Einstimmung des Bischofs
zu erlangen.
Seit dem Ial>re 1l!)2 waren mehrere Edelleute Kataloniens
in eine Genossenschaft getreten zu dem edlen Zwecke, ihre Sorge und
ilir Vermögen aus Licbeswcrke, und insbesondere auch auf die Be-
freiung der gefangeneil Christen zu verwenden. Der größte Theil
ders.'lb^u zeigte sich sehr geneigt, in den von Petrus und Raymund
beabsichtigten neuen Orden zu treten; darunter waren auch einige
Priester, die durch Liebeswcrke sich berühmt gemacht hatten, und de-
nen Petrus die Aufnahme in seinen Orden zusagte auf Einrathen
Ramnundo, der ganz richtig bemerkte, die Vollkommenheit des geist-
lichen, Lebens bestehe in steter Verbindung der Uebungen des thäti-
gen und des beschaulichen Lebens, des Dienstes Gottes und des
Nächsten.
Die feierliche Einsetzung des neuen Ordens erfolgte am 10.
August des Iahrcs 122 l in der Kathedralkirche zu Barcelona auf
sV'!..cnde Weise: Der Bischof Berengar entrichtete das hochheilige
Opfer, darauf hielt Raymund eine Anrede an das versammelte Volk
über den Zweck und die Einrichtung des Ordens. Nachdem diese
gecndigct war, empfing Petrus Nolaskus aus der Hand des Bi-
schofö das Ordcnskleid, und gab dann solches dreizehn Edelleuten,
weiche mit ihm, nebst den drei gewöhnlichen Gelübden, noch ein
viertes ablegten, durch welches sie sich verpflichteten, ihre eigene
Person zu verpfänden und gefangen zu bleiben, wenn solches zur
Befreiung der Clmstensklavcn nöthig sem, würde. Unter diesen drei-
zehn waren sechs Priester und sieben Ritler. Das Ordenskleid der
erster» bestand aus einem weißen Leibrocke, mit einem Skapulier
und einer Kappe, das der letztcrn war ebenfalls weiß, aber bloß
weltlich, außer einem kleinen Skapulier, welches sie über ihr Kleid
zogen. Der König fügte zum Merkmale seiner Gewogenheit noch
bei, daß sie auf dem Skapulier sein Wappenschild — drei goldene
Pfähle „n rothen Felde nebst silbernem Kreuze im Haupte des
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen