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778 Der heilige Franziskus von Sales :c.
Religion war seit 152 7, wo der katholische Bischof aus Genf ver-
trieben wurde, darin herrschend. Allein der Herzog wollte statt der:
selben die katholische wieder eingeführt w,ffen. Zu dem Ende trug
er dem Bischöfe von Annecv, in dessen Bl^Nwm i.cne Ländereien la-
gen, auf, Geistliche zu wählen, welche an der Zurückkehr der Irren-
den arbeiten sollten. Zugleich erließ cr Beglaubigungsschreiben an
die Missionäre, und Aufträge an die Befehlshaber, sie in ihren
Amtsvernchtungen mit allcr Machr zu unterstützen. Der eifrige Bi-
schof Claudius von Gramer eröffnete in einer Versammlung der
Geistlichen den Willen des Her^oqs, und trug sich selbst als ersten
Missionar zu dem gefahrvollen Werke an. AIs das Wort an den
Dompropst Franz von Eales kam, bemerkte er, der Oberhirt
dürfe bei seinem hohen Alter so großer Beschwerde und Gefahr
nicht ausgesetzt, sondern die Mission muffe jüngcrn und kraft-
vollen Männern übertragen werden; er glaube deßhalb, daß es
ihm füglicher zustehe, für das Geschäft stch anzubieten. Dieser An-
trag wurde gebilliget nnd daher beschlossen, daß der Dompropst die
vom Lcmdesherrn befohlene Mission einleiten und führen solle. Als
es darauf zur Auswahl seiner Gefährten kam, war der Kanonikus
Ludwig von Sales der Einzige, der dazu sich meldete. Kaum war
die Sache in der Stadt bekannt geworden, als Verwandte und
Freunde der beiden Grafen Alles in Bewegung setzten, diese von
einem so gefahrvollen Unternehmen zurück zu halten. Allein der
Entschluß der beiden apostolischen Männer war zu fest, als daß er
hätte können wankend gemacht werden. Selbst die ernsten Einwen-
dungen des Grafen Sales, und die Bitten und Thränen der ge-
sammtcn Familie vermochten nicht, ihn zu erschüttern. Am 9. Sep-
tember 1,'>94 reiste Franz, der jetzt acht und zwanzig Jahre alt
war, mit seinem Vetter Ludwig nach seiner Bestimmung ab. Als
sie an der Gränze von Giablais ankamen, schickten sie ihre Pferde
zurück, und kamen gleich den Aposteln, zu Fuß, von einem einzigen
Bedienten begleitet, zu Allinges an, wo der Landesgouvcr.ieur, Ba-
ron von Hermanns, ein eifriger Katholik, seinen Sitz hatte.
Die apostolischen Männer machten den Anfang der Mission zu
Tonon, der Hauptstadt von Chablais, wo nur sieben Katholiken
waren. Jeden Abend mußten sie Sichcrheits halber auf das Schloß
zu Allinges zurückkehren. Weder Regen noch Schnee, noch Wind
noch Nacht konnte sie hindern, sich auf den Weg zu machen, und
diesen, zwei französische Meilen betragend, täglich zurückzulegen. Der
Winter des Jahres 1594 war sehr rauh, und Franz kam einige
Male in Gefahr, zu erfrieren, weil er den Weg verlor, und von
der Nacht überfallen wurde. Er bekam damals wunde Füße, die,
so lange er lebte, nicht mehr geheilt wurden. Lange Zeit weigerten
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen