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in den ersten 70 Jahren:c. 13
selten wurden ganze Theile des Körpers weggeschnitten. In Hals-
und Fußeisen an eine Säule geschmiedet, wurden sie dem Gcspötte
und der Mißhandlung des Pöbels Preis gegeben; der Wuth der
wilden Thiere, und, mit Honig am ganzen Leibe bcstricheu, den
Stichen der Insekten ausgesetzt. An Säulen angebunden, oder an
Pfähle, auf der Erde liegend, befestiget, wurden mehrere Märtyrer
der brennenden Sonnenhitze so lange ausgesetzt, bis sie verschmach-
teten.
3) Nicht weniger peinlich, als die vorbeschriebcnen Martern,
war das Rad, durch welches viele christliche Märtyrer getödtet
wurden. In das Rad waren bisweilen eiserne Stacheln eingeschla-
gen, bisweilen nicht. In beiden Fällen wurden die heiligen Mär-
tyrer nach der Lange ihres Körpers auf dasselbe festgebunden, und
dann das Rad so herumgetrieben, daß der Körper bei jedem Um-
schwünge an eiserne Hacken, welche auf dem Boden befestiget wa-
ren, anstoßen, und jämmerlich zerfleischt, oder über einem Feuer
grausam verbrannt und gebraten werden mußte. Einige Märtyrer
wurden auf ein Rad aufgebunden, von steilen Anhöhen herunter
gerollt, oder in die Speichen des Rades mit unmenschlicher Ver-
renkung der Glieder geflochten, und so lange liegen gelassen, bis
sie des langsamen Todes starben.
4) Auch Pressen und Flaschenzüge mußten den bar-
barischen Verfolgern der Christen zu Marterwerkzeugen dienen. Die
heiligen Märtyrer wurden auf die Weise, wie Weintrauben in Kel-
tern gepreßt, und so getödtet. Bisweilen wurden die auf den Rü-
cken gebundenen Hände an einen Pfahl festgeknüpft, an die Füße
Stricke angemacht, diese in eine Rolle gebracht, und so der ganze
Körper und alle Glieder durch eine Winde auf die schmerzlichste
Weise auseinander gedehnt und zerrissen. Oft wurden christliche
Märtyrer an Flaschenzügen in die Höhe ge^oqen, und so, in der
Luft schwebend, durch Aufziehen und Herabfallen lassen getödtet.
5) Die Fol terbank war das grausamste Werkzeug, durch
welches man den Christen namenlose Schmerzen verursachte, und
sie zur Verläugnung des Christenthums bewegen wollte. Tausende
der Bckenner Jesu erhielten durch dasselbe die Marterkronne. Die
Folterbank war gewöhnlich ein hölzernes Gerüste, der Gestalt eines
Pferdes nicht unähnlich, mit Rollen und Winden versehen. Die
Christen wurden auf dieselben entweder gesetzt, oder gelegt, und
auf die verschiedenste, aber immer sehr gewaltsame Weise, ausge-
spannt, oder an derselben aufgehängt und gepeiniget. Diese Peini-
gung geschah auf so vielerlei Weise, als die rasendste Wuth zu er-
sinnen im Stande war.
Die an der Folterbank Befestigten wurden mit Ruthen, Rie-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen