Seite - (000885) - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
Bild der Seite - (000885) -
Text der Seite - (000885) -
51
VIII.
Der römische Kaiser Diokletian, und die von ibm in seinen
letzten Regierungtzjahren verfügte grausame Verfolgung der
Christen.
Diok le t ian war der Sohn eines Schreibers (Einige sagen
ein Freigelassener eines römischen Senators) zu Dioklea, einer Stadt
in Dalmatien, geboren. Frühe widmete er sich dem Kriegsdienste,
und schwang sich bald durch seine Tapferkeit empor. Nach der
Ermordung des Numcrianus wurde er im Jahre 284 zum römischen
Kaiser ausgerufen. Im nächsten Jahre nahm er den Mar im ia -
nus, der aus Panonien, von sehr geringer Herkunft, abstammte,
ein guter Krieger, außerdem aber ein lasterhafter und grausamer
Mann war, zum Mitregenten an. Diese beiden Kaisern gesellten
sich um das Jahr 290 noch zwei Gehilfen in der kaiserlichen Reichs-
verwaltung bei, — den Ga le r ius , einen Mann ohne alle Er-
ziehung, und von sehr roher Gemüthsart, der früher ein Viehhirt
gewesen seyn soll, und den Constant ius, einen milden, edelmü-
thigen und tugendhaften Mann, der den einzig wahren Gott ver-
ehrte. Diokletian beherrschte vorzüglich das Morgenland, und
Maximian das Abendland. Ersterer übertrug die unmittelbare
Regierung von IUirikum, Thrazien, Macedonien und Griechenland
dem Galerius und Letzterer die Verwaltung von Gallien, Spanien
und Britanien dem Konstantins.
Bis zum 19ten Jahre seiner Regierung unternahm Diokletian
keine Feindseligkeit gegen die Christen, sondern zeigte sich vielmehr
denselben sehr gewogen. Nur hie und da wurden die Christen hin-
gerichtet, aber nicht so fast ihres Glaubens wegen, als weil sie
sich der Kriegsdienste weigerten. Die Feldherren verfuhren gegen
solche deßwegen sehr strenge, damit nicht durch das Beispiel Einiger
viele Andere zur Weigerung verleitet werden möchten. Die Menge
der Christen, die in den Heeren dienten, war sehr groß.
Euscbius sagt, er vermöge nicht auf würdige Weise zu be-
schreiben, welches Ansehens und welcher Freiheit die Christen wäh-
rend dieser Zeit genossen haben. Die Kaiser zeigten sich so gütig
gegen sie, daß si' sogar Stadthalterschaften ihnen anvertrauten,
und der Verbindlichkeit der heidnischen Opfer sie entließen. Selbst
unter den Hausgenossen der Kaiser waren Christen, denen völ-
lige Religionsfreiheit gestattet wurde. Unter diesen waren Doro-
theus und Gorgonius, zwei vornehme Hofbedicnte, wclcke Diokle:
4*
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen