Seite - 18 - in Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann - Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen

so wie znr Verbessern!,«, und Verbreitung einer gemachte» Erfindung nothwendig sind, so stoßen wir abermahls auf die dahin eingreifenden Wissenschaften; denn wollen wir unser Urtheil bloß auf die practischen Erfolge basiren (eine Me- thode, die irriger Weife von Vielen als die allein sichere betrachtet wird), so hängt dasselbe nicht nnr gänzlich von der Persönlichkeit des ausHbenden Practikers ab, der die fraglichen Erfolge schuf, sondern es muß auch sehr unrich» tig ausfallen, sobald wir dasselbe rücksichtslos auf andere Localverhältnisse übertragen, worüber sich ans der neuesten Zeit beim Gebrauch der erhitzten Gebläseluft und des Pud« delprozesscs mehrere Beispiele aufführen liessen. Eben so bleibt tie Verbesserung irgend einer Sache, ohne gründliche, d. I), mit andern Worten: »practische und wissenschaftliche« Kennt- niß derselben, immer ein mehr zufälliges Gelingen; und selbst die stets glückliche Uebertragung einer Entdeckung oder Ver- besserung von eine,n Locale zu einem andern setzt die genaue Bekanntschaft mit dem Wesen derselben voraus, weil man widrigenfalls die für ein Locale nothwendigen Uebel als zur Sache selbst gehörig verkennt, nnd zum Nachtheil des Ge- lingens der Nachahmung nnter andern Localverhältnissen mit überträgt, wie ich im Verlaufe meine« Unterrichtes öfters Gelegenheit zu zeigen haben werde. Es ist überflüssig, die Wichtigkeit des wissenschaftlichen Thei- les der Technik im Allgemeinen durch weiter fortgesetzte Betrach- tungen mehr herausheben zu wolle»; wir sehen ja, daß schon im vorigen Jahrhunderte die Regierungen verschiedener eivilisir» ter Staaten diese Wichtigkeit eingesehen haben, und zwar vor allen technischen Zweigen für das Bergwesen, als demjenigen Theile der Technik, welcher am dringendsten, die meisten und ausge- dehntesten wissenschaftlichen Kenntnisse fordert. Aus dieser Ursache sind theils schon im letzten Drittel des verflossenen Jahrhunderts, theils zu Anfang des gegenwärtigen, die Bergacademien zu Freiberg, Schemuitz, Paris, Petersburg und Falun, nebst mehreren niederen Bergschulen ins Leben gerufen worden, so wie später auch die tresslichsten technischen Nildungs-Anstalten ge<