Seite - 23 - in Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann - Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen

23 fordern, wohl aber soll «an von den Lehrern a» diesen Anstal- ten eine allgemeinere gründliche Kenntniß ihrer Fächer,' die sich über alle die vorzüglichsten Bergwerke des Auslande« und über die aesammte neueste Literatur derselben erstreckt, erwarten kön- nen, «bschon dieses keine geringe Erwartung ist, w«!cher nur eigens dafür bestimmte und dabei thätige Männer ent- sprechen können; überdieß sollte sich die Aufgabe dieser Lehrer nicht bloß auf den Unterricht der angehenden Bcrgmänner be- schränken, sondern sie sollten auch den pracü'schen Beamten ihres Districtcs in vorkommenden Fällen nach Thunlichkeit die ge- wünschte wissenschaftliche Assistenz geben können, wodurch sie zu- gleich auch eine neue Gelegenheit erhalten, über den Stand der Praris öfters belehrt zu werden. Wäre jedoch ein oder der an- dere unter den Zöglingen, der sich solcher Verhältnisse zu er- freuen hätte, daß für ihn eine noch umfassendere practische Aus- bildung wünschenswert!) und möglich ist, so müßte er sich diese durch selbstuündige Reisen auf entferntere Werke des In» und Auslandes zu »erschaffen trachten, wobei ihm seine Lehrer An- leitung und Instruetion geben sollen, so wie ihm hierbei auch die frühe» mit seinen Lehrern gemachten Reisen auf den heimath- lichen Werken, die Art, auf dergleichen Reisen zu beobachten, und sich schnell zu orientiren gelehrt haben müssen, um davon wirklich brauchbares Wissen ernten zu können, was gleichfalls seine Schwierigkeiten hat, und unbedingt schon gründliche Fachs» tenntnisse und Uebung im practischen Auffassen voraussetzt. Mit solchen Nergschulen (milche mit den sonst sogenannten Nirgschulen, an denen nur die arbeitende Classe uuterrichtct wird, nicht zu verwechseln sind, da sie in Beziehung ihres Bildungs- grades mit den Lehrkanzeln der Nergaeademien gleich stehen) in den einzelnen Ländern oder Provinzen eines größern bergbantrei- beudenSlaates, wie z.B, im österreichischen Kaiserstaatc, würde nicht bloß der Zweck erreicht, daß die Bergschüler für jedes land, in welchem sie einst wirken sollen, besonders brauchbar gebildet weiden könnten, sondern es würde dadurch auch die Anzabl der Studilenden an jeder einzelnen Schule vermindert, und nur bei «iner geringen Anzahl ist eine practischc Nildung möglich, worin