Seite - 25 - in Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann - Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen

25 st», weßwege» ich um so mehr veranlaßt bin, darübel meine Ansicht in möglichster Kürze darzulegen. Daß die philosophische« Studien für jeden gebildeten Mann wünschenswerth sind, kann keinen Augenblick bezweifelt werden; allein das menschliche Le- ben ist so kurz, und die Unkosten einer langen Studienzeit sind für die Mehrzahl thätiger Leute so bedeutend, daß e« bei der Einrichtung einer Schule zur Nildung aller Vorsteher eines fehl ausgedehnten Faches nicht sowohl darauf ankommen kann, alles Wünschenswerte und Gute, als vielmehr alles Nothwendige und Neste zu erreichen; überdieß findet man in der Regel, daß Män< ner von einer sehr mannigfaltigen Nildung, wie leicht erklärlich, in den einzelnen Fächern nicht sehr tief eingedrungen sind. Be- denken wir, daß bei uns für cineu Techniker und ganz besonders für einen Bergmann, lücksichtlich der Sprachenkenntniß, englisch und französisch ungleich wichtiger sind, als latein und griechisch, daß ein gründliches mathematisches Studium viel richtiger den- ken und schlössen lehrt, als unsere Logik, und daß ein steißiges Beobachten und Forschen in der Natur, welches mit vielen kost- spieligen Reisen verknüpft ist, bei dem Zustande unseres gegen- wärtigen Wissens (so rühmlich dasselbe im Vergleiche mit der Vorzeit erscheint) und unseres Schulunterrichtes, für den aus- übenden Techniker immer noch sehr nothwendig ist, und überle- gen wir, welche Zeit zu diesen nothwendigen und andern, wie z, N, den chemischen, dem Techniker gleich wichtigen Studien erforderlich ist, wenn selbe grülldlich und in ihrem der technischen Anwendung entsprechenden Umfange erlernet werden sollen, so glaube ich, kann man nicht umhin einzugestehen, daß das philosophische Wissen für den Bergmann mit einem Zeit- opfer von achi Jahren zu theuer erkauft ist! Werfen wir auch noch einen Blick auf das juridische Dtndinm, so können wir gleich- falls nicht in Abrede stellen, daß diese Kenntnisse nicht minder ein vollkommen gebildeter Mann, wäre es auch nur der eigenen Si- cherheit willen, innehaben soll-, aber leider fordert die Erlangung derselben zu obigen acht Jahren »lermahls einen Zeitaufwand von wenigstens vier Jahren! — Man Hort öfters die Ansicht ausgesprochen, daß die höhern technischen Beamten Juristen sey» sollen; allein solche technische Oberbeamte bleiben entweder <chwa»