Seite - 27 - in Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann - Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen

2? am ersprießlichsten seyn dürfte, wenn ich möglichst wenig Vor- kenntnisse voraussetzen, und somit auch den Unterricht in der Nergwcrkstunde thunlichst einfach geben würde, mit einem Worte, wenn aus dieser Lehrkanzel eine gewöhnliche niedere Berg» schule gemacht werden möchte. Ohne Zweifel würde sich bei einem solchen einfachen Unterrichte die größte Anzahl von Schü- lern gezeigt haben, und auch dem nächsten Bedürfnisse unserer Werke dürfte abgeholfen worden seyn, indem hierdurch unterrich- tetere Huthlente, Schmelz- und Haminermeister, und selbst brauch- barere Unterleamte gebildet worden wären, als sie gegenwärtig im Durchschnitte sind. Allein bei näherer Erwägung der Sache, und besonders, nach- dem ich die ausländischen Verhältnisse kennen lernte, mußte ich die Idee einer BerZschnIe der letztgenannten Art aufgeben, und mir zur Aufgabe stellen, die Zöglinge zu brauchbaren montani- stischen Oberbeamten vorzubereiten. Denn die Anforderungen an den Techniker überhaupt werden in wissenschaftlicher Beziehung immer größer und können am allerwenigsten im Bergwesen zurück- bleibe» ; unsere gewerkschaftlichen Verhältnisse müssen sich mit der Zeit ändern, und haben zum Theile schon begonnen <wie z. B. beim Bergbau hier in Vordernberg), sich anders zu gestalten; der Maugel an tüchtigen technisch gebildeten Oberbcamten ist bei uus denn doch noch größer, und »für die im Vergleich mit dem Auslande so nothwendigen Fortschritte mehr hindernd, als der Mangel an geschickten Unterbeamten nnd Werkmeistern, und nach- dem wir uns iu Oesterreich bereits mehrerer höherer technischer Lehranstalten zu erfreuen haben, kann man billig fordern, daß selbe von den Technikern und insbesondere von de» Montanisti- kern benutzt weiden; und endlich soll, kann und wird sich jeder tüchtige Oberbeamte seine Untcrbeamten und Vorsteher der ein- zelne,! Betriebszweige selbst heranbilden, aber der umgekehrte Fall ist nicht denkbar. Nach meiner Ueberzeugung ist es für das Land daher ein großeiei Gewinn, Einen jungen Mann zum tüchtigen Oberbeam- ten , als Zehn zu geschickten Unterbcanttc» befähigt zu Habens