Seite - 29 - in Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann - Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen

28 genen Kräfte und die bemessene Zeit möglich machen. Wohl weiß ich, daß einem großen Theile meiner Zuhörer, besonder« in er« sterer Zeit meines zu erwartenden Wirkens, die nöthigen techni- schen Vorkenntnisse mangeln werben, die ich deßhalb auch nur als außerordentliche Zuhörer betrachten kann, und e§ darf dieser Uebelstalid bei nns um so weniger befremden, da er sich an an- dern Verg»»demien, ganz besonders aber zu Paris und Falun, ebenfalls einstellte; aber ich kann dieserwegen nicht durch einen unvollkommenen Unterricht die gehörig vorbereiteten ordentlichen Zöglinge in Nachtheil setzen, sondern mnß es der Zeit überlassen, daß mau endlich zur Einsicht gelangen wird, daß zum technisch» montanistischen Studium nicht weniger Talent und Fleiß erfor- derlich ist, als zum iuridischen, medicinischen oder theologischen Studium, und daß zu einem sichern Oberbau die kcgung eines guten Grundes unerläßlich bleibt. Als meine Aufgabe Hube ich daher zu betrachten: Die, hoch- geehrte Hörer dieser Vorlesungen, im Allgemeinen mit allen je- neu Zweige» der Berg- und Hüttenkunde bekannt zn machen, die in Oesterreich vorkomme», oder darauf Bezug oder dafür einige Brauchbarkeit haben, und in so ferne dieses unsere bemessene Zeit nicht gestattet, werde ich Sie zur eigenen Ergänzung mit den ge- eignetsten literarischen Hülfsmitteln bekannt machen; insbesondere aber ist es meine Obliegenheit, Sie in den für Iunerösterreich, zuvörderst für Steiermark, wichtigen Zweigen der Berg- und Hüttenkunde, vorzüglich im Eisenwesen, practisch auszubilden. Es wird mir in der practischen Ausbildung zwar nicht mög» lich seyn, Ihnen die verschiedenen mechanischen Fertigkeiten in ganzer Vollkommenheit beizubringen, wie z, V, Sie zu fertigen Häuern, Frischern «nd Schmiedern zu bilden, und könnte ich es »nch, würden doch die Meisten von Ihnen nach Verlauf einiger Jahre wieder ans der nöthigen Uebung seyn, da Ihr« Bestim» mung nicht ist, Arbeiter zn werden; aber ich hoffe gewiß, Sie darin so weit zu bringen, daß Sie bei Beurtheilung oder Ver- besserung einer Arbeit «der bet Einführung eine« neuen Verfah- ren« sich selbst behelfen kinne«, laher von dem gute» Willen der