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Sohlgestein, und nach diesem aufwärts in Steigörtern bis gegen
das Ausgehende fortging, und diese wieder durch streichende Straßen
mit einander uerband — Die streichende Grundstrecke wurde nur
gerade in der zur Förderung nöthigen Höhe genommen, die Steig-
öiter und die streichenden Straße» zwischen denselben aber im»
mer in der ganzen Mächtigkeit, etwa 2° breit, an der Firste et«
was verrengt, und nur in der größten Mächtigkeit ist auch in
der Firste etwas Kohle zurückgelassen; auf der Sohle hingegen
wurde in den Steigörtern gewohnlich etwas Kohle gelassen, theils
weil sie ohnehin schon sehr unrein, theil« auch, weil sich das
Sohlgestein an der feuchten Grubenluft mitunter stark aufblä-
hen soll. Die Steigörter und streichenden Straßen sind in sehr
verschiedenen Entfernungen angelegt, s» daß mitunter nur Pfei-
ler von einigen Qnadratfußen Grundfläche zwischen stehen blie-
ben. Ans solche Weise ist das Feld im Antonstolle!! auf etwa
250° im Streichen und 15" im Ansteigen verhauen und auf
Pfeiler gesetzt; in der Sohle des Stollen« stehen aber die Kohlen
noch in ihrer ganzen Mächtigkeit unverritzt an, indem wohl ein-
mahl ein tieferer Unterbau projectirt und begonnen wurde, der
den Antonstollen um 15° unterteilst hätte, er wurde aber wie-
der aufgegeben, ehe er das Flöh erreicht hatte. Dasselbe, was
vom Antonstollen gesagt wurde, gilt auch vom Iosephstollen,
wo das Flöh noch 4" mächtig und auch bei 300" weit aufge-
schlossen ist. Im Antonstollen, wo der Hauptban Statt fand,
fing man später an, die stärkeren Pfeiler noch zu schwächen, und
dadurch, so wie durch theilweise zu starke Entblöffung des Da-
ches, wurden einzelne Verbrüche herbeigeführt, ohne daß ein wei-
terer Schaden daraus entstanden wäre, aber im Grubeufelde des
Iosephstollens entstand in Folge eines solchen Nerbruches ein
Grubenbrand, der nun schon 32 Jahre währt, ohne noch ganz
ausgebrannt zu haben. Alle gegen diesen Brand getroffenen Vor-
kehrungen zielten nicht dahin, den Brand zu gewaltigen, sondern
nur seine Weiterverbreitung zu hindern. Nach unten sind bis jetzt
nur die Steigorter zur Hemmung des Luftzuges »erdämmt; in-
dessen ist hier ohnehin keine so große Gefahr der Weiterverblei»
tung, und man will »nch noch das untere Feld durch eine Vei>
taminung »on der Sohle bis zum Dach« ganz schützen, so wie
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen