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geben muß, Ucberhaupt ist aber der Nerbruch nie sehr lebendig,
sondern der Sandstein geht mehr in großen Trümmern herein,
so d»ß nic« nicht nöihig hat, sich durch eine dichtere Stämpcl-
reihe «»r dem zu weiten Hereingehen zu schützen, nur muß der
unicrc Stoß immer hinreichend weit vorgeführt werden; — sel-
ten greift auch der Nerbruch weiter vor, wo dann das Zimmer»
holz verloren geht, und der Pfeiler neu durchörtert werden muß,
die hereingebrochenen Kohlen weiden aber dabei ans dem Ver-
bruche ganz wieder gewonnen. — Die Gewinnung der Kohlen ge^
schieht so wie in beiden vorhergehenden Bauen, durch Schrammen
und Nachtreibeu der verschrammten Kohlen mittels Keilen. Ein
Hauer erzeugt beim Pfeilerraubcn 45 Centner pr. Schicht und
beschäftigt einen Förderer; in den Mbauffraßen ist die Erzeugung
nur wenig geringer, weil der Häuer mit der Versicherung keine
Zeit verliert
Nu« Eincr Cubikklafler werden <?N Centner Steinkohlen ge-
wonnen, welkes große Ausbringen sich durch die größere Schwere
des mit den Kohlen gewonnenen Alaunschiefers und dadurch er-
klärt, daß man gar nichts an Kohlentlein verliert, weil Alles
zuiAlanuerzeugung verwendbar ist, — Der gesammte Gestehungs-
preis ist, «„geachtet etwaiger besonderer Vorbercitungsarbeiten,
l kr. lZM,, imd würde sich gewiß noch niedriger stellen, wenn
die Förderung vortheilhafter eingerichtet wärc, Es sind nähmlich
die Diagonalstrccken von der Stollcnsohle wieder rückwärts statt
vorwärts geführt, wodurch bei einer etwas bedeutenden stachelt
Höhe die Förderstrecke bedeutend verlängert wird; man gibt als
Grund hierfür an, daß, wenn die Diagonalstrecken vorwärts ge-
fulnt wären, in dieselben beim Pfeilerrauben der Verbruch jedes-
mahl, wie man das letzte Stück des Pfeilers herausnähme, eine
Strecke weit nachgehen, und den Zugang zur nächst tieferen Al»
baustraße sperre» würde, während er so auf die gegenüberstehende
ganze Kohlenbrust anstößt. — Allein dasselbe Verhältniß würde
auch eintreten, wenn man die Diagonale-n vorwärts nnd dafür
die Abbaustraßen der jetzigen Richtung entgegengesetzt triebe; über-
haupt würde bei dem stachen Ansteigen der Diagonalstrecken und
der geringen Lebendigkeit des Vcrbruchcs ein Vordringen dcssel«
ben bis zur nächsten Straße nicht sehr zu besorgen seyn, wenn
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen