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bedingt ist, bei welcher man mit gewöhnlichen Keilhaue» wenig
ausrichtet; es sind dieses das nebenstehend gezeichnete Schramm»
eisen znm Schrammen, und die sogenannte Kohlenhacke zum
Schlitze», — In einem oben 3<, unten >2< breiten und 24" ho>
hen Fallorte ist die Erzeugung eines Häuers pr, Schicht 15 Etr,
bei Anwendung »on Pulver, doch muß er zugleich die Slückkoh«
len bis auf die Stollsohle fördern, was bei der Unbequemlichkeit
der Förderung — die Kohle» müssen großtentheils getragen wer«
den — sehr viele Zeit wegnimmt; in einem gewöhnlichen Orte
soll sie bei 30 Ctr. betragen. Die Leistung eines Häuers beim
Auftreiben der Stellen bloß mit Keilen ist 15—20 Ctr, pr,
Schicht, — Ueber den Verlust an Kohleuklein sind «och nirgends
Untersuchungen angestellt. Die Gestehungskosten betragen 2—3 kr,
CW. pr, Ltr,
In früherer Zeit hat man einen sehr unregelmäßigen Pfei-
lerbau getrieben, der durch die flache Lage und Mächtigkeit des
Flötzcs sehr begünstigt wurde, und wodurch wohl nicht viel über
den vierten Theil der Kohlen gewonnen wurden; es ist dieser
jedoch in Folge entstandener Brüche überall eingestellt, und der
dadurch verwüstete Theil des Flötzes ist zum Glücke im Verhält-
nisse zur ganzen Ausdehnung nur unbedeutend.
Zu erwähne» ist hier noch ein in neuester Zeit im Piberstei-
nei Elisabethstollcn gemachter Abbanversüch: Man wollte das
ganze Flötz in Etagen von circa 1° Höhe vom Dache gegen die
Sohle abbauen, — Da« Flötz fällt hier einige 20' steil ein,
und mau trieb nun zuerst in der obersten Etage einen Aufbruch,
und von diesem aus wurde durch streichende Abbaustraßen die
ganze Mächtigkeit dieser Etage, jedoch mit Zurücklaffung einer
Kohlenschmarte in der Firste, abgebaut, — Das Dach wollte
man aber zur Schonung der Oberfläche nicht hereingehen lassen,
und Versatzberge wurden bei der Arbeit nicht erzeugt, da in der
ganzen Mächtigkeit nur einige Zolle Schieferthon und Letten ein-
gelagert waren; es erübrigte also nichts, als den ganzen Verhau
einstweilen in Zimmerung zu setzen, nm ihn nachträglich zu «er-
setzen, bis zu welcher Zeit die Zimmerung dem Drucke schon z»
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen