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groß, im frischen Zustande durchschnittlich 9—li)" lang, K" breit
und Z—4" dick. — Die Stoße werden immer gerade einer leeren
Trockenschichte gegenüber angelegt und so lange fortgetrieben,
bis dieselbe gefüllt ist, worauf man einer neuen Hütte gegenüber
wieder von Neuem anfängt, damit die Förderung bis zu den
Trocken Kutten nicht zu lange wird; eben darum nimmt man auch
jedes Feld von beiden cs ei nsch liesse, nden Hüttcnreihen ans in
Angriff, so daß der Torfstich uon einer Seite nur bis zur Mitte,
also bei 18Klafter uon den Trockenhütten vorrückt.—Zur Forderung
hat man Laufbahren, die nicht unzweckmäßig sind, und beiläufig
nebenstehende Gestalt haben, — Zur Arbeit verwendet man Teich-
gräber, und eben darum haben sie wohl ihr gewöhnliches Ge-
zähe der Teichgräberschaufel beibehalten/ obschon eine Schaufel
von der Form der Torfziegel gewiß die Arbeit etwas erleichtern
würde. — Die Arbeit geschieht im Schichtcnlohne, und es erzeu-
gen, zwei Arbeiter in einer Schicht 1500—2100 Stück Ziegel, mit
Inbegriff der Forderung, in die Trockenhütte und Aufstellung, der
Ziegel in derselben, welche Arbeit einen Manu beinahe ausschließ-
lich beschäftigr. 1000 Stück kosten demnach einige 30 kr. CM. —
Die Trocknung geschieht nur in Trockenlmtteu. Nach der Länge
jedes Feldes ist nähmlich eine Straße zur Abfuhr des Torfes
zur Hütte angelegt, und zu beiden Seiten sind die Trockenhütten
errichtet, welche, nur aus einigen Holzsaulen mit einem einfachen
Breterdachc bestehen. Die meisten sind 10° lang, 1° breit und
1'/.° hoch; ihre Länge ist durch die einzelnen Holzsäulen in Fel-
der uon 1" Breite und ihre Höhe durch Qne.rbalkeu in 7 Stelle»
getheilt, auf deren jeder 5 Reihen uon je 2 Latten liegen, über
welche die Torfziegel zum Trocknen gelegt werden. Tiefe Trocken«
Hütten, deren jetzt bei 200 errichte! sind, sind bei 4° ans einander
und nicht gerade gegenüber, sondern zu beiden Seiten der Straße
abwechselnd gestellt, so daß der Wind besser anfallen kann.. In
diesen Trockenhütten braucht der Torf durchschnittlich 4 Wochen
zum Trocknen, und die nöthige Anzahl solcher Hüllen bei einer
noch vermehrten Erzeugung wird gewiß so viele Anstände erzeu-
gen, daß man wenigstens thcilweisc seine Zuflucht zum Trocknen
unter freiem Himmel nehuien wird, wenn auch die alleinige An«
Wendung dieser Methode durch die höchst unbeständige Witterung,
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen