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gehörig untersucht. Von der Philippisohle abwärt« hat man in
der größten Mächtigkeit der Nrannerze ein thonlägige« Gesenk ab-
teuft, «« sich die Erz« aber in 6 Lachten! ganz ausgekcilt ha<
ben sollen; man längte dann nach dem Streichen au« , und kam
in Osten wieder auf die in den obern Sohlen angefahrene ab-
schneidende Kluft, nnd auch gegen Westen haben sich die Erze in
dieser Teufe ganz vertaubr. Der Rudolsi-llnterbau, welcher bis
jetzt schon übcr 1200» Gulden Lonv, Münze kosten mag, war
bei seiner Anlage ganz besonders auf das mächtigere Philippi-
Lager berechnet, und dessen noch über lNU Lacht« zurückstehendes
Vorort wird auch gegenwärtig dahin fortgetrieben; allein nach-
dem sich die mächtigsten Erze bald unter der Philippisohle aus-
keilen, so dürfte es bei diesem Lager ebensalls sehr zu besorgen
seyn, daß es mit dem Rudolf! nicht mehr edel angefahren wird.
Man ging daher bei der erst vor wenigen Jahren geschehe-
nen Anlage dieses langen kostspieligen Unterbaues nicht mit
der in solchen Fällen noihroenliaen Vorsicht zu Werke; und
nicht genng, daß man diesen Unterbau ansing, ohne sich früher
von dem sehr problematischen Niedersehen der Erze in diese
Teufe schnell durch ein Abteufen in den Erzen zu überzeu-
gen, fing man den Betrieb desselben obendrein noch in einer
großen Weite und Höhe nnd mit einer sehr soliden Schienen»
bahn, also auf die kostspieligste Weise, an. Obgleich man nun im
Gesenke die Ueberzeugung sich »erschaffte, daß die obern Erzmit-
tel nicht niedersetzen, und man dennoch den Unterbau auf gut
Glück nach einem neuen tiefern Erzmittel eintreibt, so fährt man
ungeachtet dessen fort, bei kostspieliger Wasserhaltung und
Haspelförderung, die Erze aus dem Gesenke zu verhauen, da-
her man am Ende den langen und kostbaren Unterbau rein nur
als Untersuchungsstollen eingebracht haben wird; wenn die von
oben niedersehenden Erze schon preßgehane« sind, Rückslchtlich
des jetzigen Fortbetriebes ist es allerdings wahr, daß sich einer-
seits die Erzmittel öfters vertauben, darauf aber wieder edel
weiden, und daß somit ungeachtet des Aufhörens der obern Erz-
Mittel sich in der Teufe wieder neue edle Mittel zeigen können;
allein ein solches Verhalten ist in diesem Hauftlagelzuge Wohl -
im Streichen, besonders im Vorgebirge, aber bisher nirgends
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen