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Stelle» entschiedene Gangnatur zeigen, und selbst bei andern
lagerartigen Vorkommnissen, durch ihre» kurzen Adel und ihre sehr
ungleiche Mächtigkeit, nicht minder durch das Vorkommen »on
Tchwerspath, des häufig crystallisirten Spatheisensteinei und
der krystallinischen Einmengnngen verschiedener Kiese, des Blei-
glanzes, der Fahlerze und des Granspießglanzerzes mehr dem
Charakter der Gänge als der Lager entsprechen; und endlich als
Grund ihres Vorkommens in den Kalklagern ist die Hypothese,
daß Letztere durch die im Vergleich mit den Schicfcrgesteinen ge«
ringere Zähigkeit »nd Kohärenz des Kalksteines mehr für plu-
tonische Durchbrüche geeignet seyn mußten, als das geschichtete
Nebengestein, völlig ungezwungen, und ganz in Einklang mir
dem Umstände, daß selbe durch höhere Gebirgsrücken nicht durch-
zusetzen pflegen. Daß diese Eisenstcinniederlagen wässerige Nie»
dcrschläge, wie die Flötzgebildc sind, nicht seyn können, geht
aus Allem zu deutlich hervor; allein mir dem Emporkommen von
uuteu kann man sich bei unbefangener Beobachtung doch nicht
leicht befreunden, und natnrgcrechter dürfte die Ansicht seyn,
daß diese Eisenerze gleichartiger und gleichzeitiger Entstehung mit
dem Nebengestein, in so ferne also Lager sind, aber eben so
wenig als dieses durch wässerige Niederschlage, sondern nur nach
chemischen Gesetzen aus dem aufgelösten Urzustände gebildet, bei
ihrer Bildung aber durch allerlei mechanische Störungen verschie-
dene Modifikationen erlitten haben, — doch genug von blossen
Theorien, um wieder zu den practischen Erfahrungen zu kom-
men. Verwerfungen kommen bei diesen Erzlagern viele und mit-
unter bedeutende vor, wie mehrere Ausrichtungen in den »er<
schiedenen Gruben beweisen; da aber das Liegend, weniger das
Hangend, oft plötzlich starke Wendungen und Biegungen macht,
so kann man bei einem abschneidenden Blatte vor Ort nicht
immer gleich auf eine Verwerfung sch liessen, und dar-
nach mit der Ausrichtung beginnen. Uebrigens bestätigen alle aus-
gerichteten Verwerfungen in diesem Lagerzuge die allgemein bekannte
Regel, daß der hangende Theil des Verwerfers der gesessene sey.
Eine für den Bergmann besonders wichtige Thatsache ist,
daß «on diesen Erzmittel» in der ganzen Mächtigkeit des erz>
Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Titel
- Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt Vordernberg - Ein Jahrbuch für den innerösterreichischen Berg- und Hüttenmann
- Untertitel
- Ihr inneres Streben und Wirken und die derselben zugewandten Unterstütung von außen
- Autor
- Professor Tunner
- Verlag
- Andreas Leykam'schen Erben
- Ort
- Vordernberg
- Datum
- 1841
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 18.75 x 29.69 cm
- Seiten
- 280
- Schlagwörter
- Bergbau, Bergwerk
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Universitäten und Institutionen Institutionen