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Der Begriff „E-Learning“ ist im Englischen wie im Deutschen geläufig. Das „E“ steht dabei, wie auch bei
der „E-Mail“, als Abkürzung des Wortes „electronic“, also „elektronisch“. Wenn Forscher/innen und Prak-
tiker/innen aus dem Bereich des technologiegestützten Lernens von ihrem Arbeitsfeld berichten, fällt häu-
fig das Schlagwort „E-Learning“. Darunter wird jedoch nicht unbedingt Einheitliches verstanden.
Das erste Mal fiel der Begriff „E-Learning“ vermutlich mit der Einführung von ersten Computeranwen-
dungen, die Lernende unterstützten, beispielsweise Programme zum trainieren des Wortschatzes. Diese ers-
ten Computerlernprogramme (engl. „computer based training“, CBT) erlaubten keine Interaktion mit ande-
ren Lernenden oder Lehrenden. Mit der Kommerzialisierung des aus dem Computernetzwerk des US-Ver-
teidigungsministeriums (ARPANET, 1969) entstandenen Internets (1990) und der Einführung des World
Wide Webs (1989) wurde nicht nur ein weltweiter Zugang zu solchen Angeboten, sondern auch die Interak-
tion und der Austausch mit anderen Nutzerinnen und Nutzern erst ermöglicht und gefördert: Während zu-
nächst Selbstlernmaterialien im Vordergrund standen, entwickelten sich schnell interaktive Formate, wie
beispielsweise virtuelle Seminare, also Lehrveranstaltungen, die im Wesentlichen auf textbasierter Kommu-
nikation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beruhten.
So wird der Begriff E-Learning von einigen für das weite Feld von elektronischen Anwendungen, sei es
das Telefon, der Videoprojektor oder Internet, verwendet; er deckt damit weitestgehend dasselbe Feld wie
der obige Begriff des technologiegestützten Lernens ab (Kerres, 2001).
Häufiger wird der Begriff „E-Learning“ aber enger verwendet, nämlich für Lernsituationen, bei denen
mit dem Computer und dem Internet gelernt wird. Wird hierbei von „E-Learning“ gesprochen, beschränkt
sich das Verständnis häufig auf Lern- und Lehrsituationen des Fernunterrichts und des verteilten Lernens
im Internet oder mit anderen vernetzten Geräten wie den Mobiltelefonen.
Schließlich möchten wir in unserem Zusammenhang noch auf einen dritten Begriff eingehen; auf das Ler-
nen und Lehren mit „neuen Medien“. „Medium“, aus dem Lateinischen abgeleitet, bedeutet „in der Mitte“
oder „Mittler“. Wenn also die Medienpädagogik oder die Medieninformatik über Medien spricht, dann sind
Kanäle oder Systeme gemeint, über die Daten oder Informationen (sinnbezogene zusammenhängende Da-
ten) gespeichert, übertragen oder vermittelt werden. Beispiele für Medien sind Massenmedien wie das
Fernsehen oder das Radio sowie die traditionellen Printmedien wie Zeitungen und Bücher. Diese Medien
sind das traditionelle Arbeitsgebiet der Medienpädagogik (siehe Kapitel #medienpaedagogik). Wenn von
„neuen“ Medien die Rede ist, wird derzeit in der Regel auf das Internet und Webtechnologien Bezug ge-
nommen. Mit den Medienwissenschaften gibt es einen eigenen Zugang mit zahlreichen unterschiedlichen
theoretischen Positionen, wie diese neuen Medien Gesellschaft gestalten und wie die Gesellschaft Medien
gestaltet (siehe Kapitel #medientheorie).
Für die Medieninformatik ist die Sicht auf Medien übrigens nicht auf Massenmedien eingeschränkt
(Malaka et al., 2009): Aus deren Sicht sind zum Beispiel Speichermedien wie die Festplatte des PC oder
der USB-Stick ebenfalls als Medien anzuführen.
Wir haben versucht, die jeweiligen Technologien, die bei Verwendung der drei vorgestellten Begriffe „mit-
gedacht“ werden, in Abbildung 1 zu visualisieren. Das Verständnis der Begriffe ist jedoch nicht einheitlich.
Zusätzlich gibt es eine Reihe enger gefasster, also auf einige Technologien beschränkte Begriffe des
technologiegestützten Lernens, wie beispielsweise das mobile Lernen mit Mobiltelefonen und anderen
portablen Geräten (engl. „mobile learning“;m-Learning; siehe Kapitel #mobil) oder auch das Online-Ler-
nen für das internet- bzw. intranetgestützte Fernlernen (siehe Kapitel #fernunterricht).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569