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Die erste Generation war der printbasierte Fernunterricht, in der für das Selbststudium aufbereitete Studien-
briefe verschickt wurden und die Teilnehmer/innen per Briefwechsel von einem Tutor betreut wurden. Die
Wurzeln des Fernunterrichts und des Fernstudiums gehen über 250 Jahre in die Vergangenheit zurück.
Bereits 1728 inserierte Caleb Phillipps („Teacher of the New Method of Short Hand“) in der Boston Ga-
zette Anzeigen für seine Stenographie-Fernkurse: „[Any] persons in the country desirous to learn this art,
may by having the several Lessons sent weekly to them, be as perfectly instructed as those that live in Bos-
ton“ (Battenberg, 1971, 44).
In Europa brachte Gustav Langenscheidt zusammen mit Charles Toussaint Selbstunterrichtsbriefe für
Französisch-Sprachkurse heraus. Die beiden entwickelten die „Methode Toussaint-Langenscheidt“, mit der
die französische Aussprache in Studienbriefen vermittelt werden konnte. Die Lautschrift ist also eine Ent-
wicklung des Fernunterrichts. Die Durchsetzung der Lautschrift war auch die Grundlage für die erfolgrei-
che Gründung des Verlages von Gustav Langenscheidt im Jahr 1856.
Eine tutorielle Begleitung durch ständigen Briefwechsel war allerdings ursprünglich in beiden Fällen
(Phillipps, Langenscheid) noch nicht vorgesehen. So sind diese Formen des Selbstunterrichts streng genom-
men noch nicht als Fernunterricht zu bezeichnen. Bidirektionale Kommunikation ist aus dem Institut für
brieflichen Unterricht von Simon Müller in Berlin (1897) überliefert (Delling, 1992).
Die University of London war die erste Universität, die 1858 Korrespondenzkurse für Auswanderer/in-
nen in den Kolonien in Australien, Kanada, Indien, Neuseeland und Südafrika in ihr Angebot aufnahm. Mit
einem Postschiff wurden Studienmaterialien zusammen mit einem Syllabus, Musterklausuren und einer
Liste mit Prüfungsorten und -terminen verschickt: Eine persönliche Betreuung der Studierenden gab es
nicht (Ryan, 2001). Die ersten Korrespondenzkurse wurden nicht von Fernstudienspezialistinnen und -spe-
zialisten geschrieben, sondern von Lehrenden traditioneller Universitäten – sie waren also Vorlesungen in
schriftlicher Form. Großbritannien gründete 1875 in Pretoria (Südafrika) einen Vorgänger der heutigen
University of South Africa (UNISA) als erste dezidierte Fernuniversität der Welt. Sie ist auch heute noch,
mit über 200.000 Studierenden, die größte Fernuniversität Afrikas.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569