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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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69 In einer Audiokonferenz können mehrere Teilnehmer/innen synchron miteinander kommunizieren. Die langsame Antwortzeit wie beim Korrespondenzstudium wird drastisch verkürzt. Gleiches gilt für Video- konferenzen, mit dem Unterschied, dass hier zusätzlich Bilddaten übertragen werden. Dieses Mehr an syn- chroner Interaktion wird allerdings mit reduzierter Skalierbarkeit der Betreuung von großen Studierenden- zahlen erkauft. Ein Dilemma, denn hier nehmen wir Abschied von der gleichgearteten Betreuung einer sehr großen Anzahl von Lernenden, dem Prinzip der Massenhochschulbildung im Sinne des Open Learning (Pe- ters, 1997, 24). Die Technik war aufwändig und musste von lokalen Studienzentren bereitgestellt werden, sodass die Studierenden nicht von zu Hause aus teilnehmen konnten, sondern sich zu einem festen Zeit- punkt an einem bestimmten Ort einfinden mussten. Die Synchronität der Telekonferenzmedien steht dem Gedanken, einer möglichst großen Zahl von Personen einen flexiblen Zugang zum Studium zu ermögli- chen, entgegen. Dies unterstreicht Daniel (1998) in einer glühenden Rede vor Teilnehmerinnen und Teil- nehmern eines Kongresses von Videokonferenzanbietern, in der er von einer Krise des Zugangs, der Kosten und der Flexibilität spricht: „Group teaching in front of remote TV screens? This is not only an awful way to undertake distance learning, but flies in the face of everything that we have learned while conducing suc- cessful open and supported learning on a massive scale for the past 27 years. Our lessons are the key to ad- dressing the triple crisis of access, cost and flexibility now facing higher education world-wide“ (Daniel, 1998, 1). Um keine Lernenden von der Betreuung mit Telekommunikationsmedien auszuschließen, muss vor dem Hintergrund der Ansprüche und Möglichkeiten der jeweiligen Zielgruppe eine entsprechende Medienaus- wahl getroffen werden. In der Regel sind asynchrone Technologien für die Betreuung räumlich verteilter Lernender mit unterschiedlichen zeitlichen Verpflichtungen am besten geeignet. Hier bieten asynchrone Computerkonferenzen die beste Lösung (siehe Kapitel #videokonferenz). Große Bedeutung misst Garrison dem computergestützten Lernen (Computer Assisted Learning, CAL) bei. CAL-Programme sind Selbstlerneinheiten, die die Interaktion sowie räumliche und zeitliche Flexibilität maximieren sollen. Unter Interaktion wird hier die Interaktion der Lernenden mit dem Computerprogramm verstanden (Garrison, 1985, 238). Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Programmierte Unterricht ohne so- ziale Interaktion und ohne Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden sowie den Lernenden untereinander wenig erfolgreich ist (Schulmeister, 1999). CAL-Programme können allenfalls eine Ergänzung sein. 1989 veröffentlichte der britische Wissenschaftler Tim Berners-Lee von der „European Organization for Nuclear Research“ (CERN) ein Proposal, in dem er ein dezentral verteiltes, hypermediales, netzwerkbasier- tes System vorstellte (Berners-Lee, 1989). Das System, welches später als „World Wide Web“ (WWW) auch außerhalb von Forschungseinrichtungen populär wurde, basierte auf Darstellungsservern (Webser- vern), die Informationen speichern und verknüpfen sowie Darstellungsclients (Webbrowsern), welche die gespeicherten Informationen über das „Hypertext Transfer Protocol“ (HTTP) von Servern über das Internet abrufen und auf unterschiedlichen Endgeräten darstellen konnten. Unter „Hypertext“ versteht man nicht-li- nearen Text, der durch Knoten und Links netzwerkartig verknüpft ist. Erweitert man „Hypertext“ mit zeit- diskreten Medientypen (Bild, Grafik, usw.) und zeitkontinuierlichen Medientypen (Video, Audio, Animati- on, usw.), entsteht „Hypermedia“ (siehe Kapitel #hypertext). Murray Turoff vom New Jersey Institute of Technology ist der Erfinder der Computerkonferenzme- thode (Computer-Mediated Communication, CMC) und Entwickler der CMC-Plattform „Virtual Class- room“ (Turoff, 1995; Harasim et al., 1995). An der Open University UK wurde bereits 1988 „CoSy“ (con- ferencingsystem) für Online Tutorien mit 1300 Studierenden eingeführt (Mason, 1989; Harasim et al., 1995). Aus den einfachen Computerkonferenzsystemen haben sich die heutigen Lern- und Campus- Ma- nagement-Systeme entwickelt. Eines der ersten Systeme,mit denen die Funktionen eines virtuellen Cam- pus abgebildet werden konnten, war Virtual-U, welches unter der Leitung von Linda Harasim 1994 bis 1995 an der Simon Fraser University in Kanada entwickelt wurde.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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