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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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71 Die Entwicklungsländer sind gerade dabei, die Entwicklungsstufe des verkabelten Internets zu übersprin- gen (Brown, 2004; siehe Kapitel #entwicklungszusammenarbeit). In einem Fernstudienprojekt an der Uni- versity of Pretoria zur Fortbildung von über 20.000 Lehrerinnen und Lehrern im ländlichen Raum von Süd- afrika wurde festgestellt, dass nur 0,4 Prozent der Teilnehmenden Zugang zu E-Mail hatten, aber 99,4 Pro- zent ein Mobiltelefon besaßen. Bereits 2003 wurde daher in der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung mit mobilem Lernen begonnen (Keegan, 2005). Web 2.0 ist eine Bezeichnung zur Beschreibung von interaktiven Anwendungen des Internet und WWW. Unter dem Begriffverstand Tim O'Reilly „design patterns and business models for the next generation of software“ (O'Reilly, 2005). Der Begriff steht insbesondere für eine geänderte Wahrnehmung des Internet. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Content-Management-Systeme und datenbankbasierte Systeme, die dy- namisch aktuelle Inhalte erzeugen. Der Hauptaspekt beim Web 2.0 ist, dass die Webseiten nicht mehr wie beim Web 1.0 aus statischen HTML-Seiten bestehen, sondern die Nutzer selbst Inhalte erstellen können. Die Philosophie des Web 2.0 befreit aus der Konsumentenrolle. Typische Beispiele hierfür sind Wikis, Weblogs, Social Tagging (gemeinschaftliches Indexieren) sowie Bild- und Video-Sharing-Portale. Die Nut- zung dieser interaktiven Technologien auch für das Online-Lernen liegt auf der Hand, denn das „Social Web“ und „Social Software“ bieten sich in besonderer Weise für das kooperative Lernen an (Erpenbeck & Sauter, 2007). Es entsteht eine Vielzahl von Web-Angeboten, die über keinen eigenen Datenbestand verfügen, sondern lediglich Daten von Dritten zu neuen Diensten kombinieren („Mash-Up“; siehe Kapitel #webtech). Vor al- lem die Kreativität der Nutzer/innen ist ein tragendes Element der Web-2.0-Kultur (Surowiecki, 2005). Dienste wie zum Beispiel FlickR oder Wikipedia leben von der aktiven Inhaltsgenerierung ihrer Nutzer/in- nen. Die Grenzen zwischen Produzentinnen und Produzenten und Konsumentinnen und Konsumenten aus der Web-1.0-Phase verschwinden zunehmend. Nachdem das Internet Computer verband und das WWW In- formationen verknüpft, verbindet nun das Web 2.0 Menschen miteinander. Angebote „sozialer Netzwerke“ wie Xing, Facebook oder Google+, aber auch Kommunikationsmedien wie Blogs, schaffen ausdifferenzier- te Räume der (teil-)öffentlichen Kommunikation im Internet, die eine zunehmende individualisierte Nut- zung des Mediums Internet begünstigen (Wolling, 2009). Vor allem die intuitive Bedienung und einfache Vernetzungsmöglichkeit der verschiedenen Web-2.0-Dienste untereinander sind die wesentlichen Gründe für den Erfolg des „Mitmach-Netzes“. Zudem können verschiedene Anwendungen von Lernenden individuell zu einer personalisierten Lern- umgebung kombiniert werden. „Personal Learning Environments“ (PLE) sind webbasierte Mashups, die den Lernenden als individuelle Lernumgebungen dienen (Attwell, 2007). Sie basieren auf der individuellen Selektion und Aggregation von verschiedenen Diensten aus dem Internet durch die Nutzer/innen selbst. Mit den sozialen Netzen im Web 2.0 und den PLE rückt das selbstgesteuerte und aktive Lernen der Studieren- den mehr in den Fokus (Schaffert & Kalz, 2009; siehe Kapitel #systeme): „Given the amount of attention that communication features and learning from peers (not just instructors) have received even in the tradi- tional eLearning context over the past few years, it is easy to see that this strong social streak in the Web 2.0 movement directly plays into the hands of any effort to increase knowledge sharing and transfer“ (Rol- lett et al., 2007, 97). Mills, R. & Tait, A. (1999). The convergence of distance and conventional education: Patterns of flexibility for the individual learner. London: Routledge. Tait, A. (2000). Planning student support for open and distance learning. In: Open Learning, 15 (3), 287-299. Alheit, P.; Rheinländer, K. & Watermann, R. (2008). Zwischen Bildungsaufstieg und Karriere – Studienperspektiven „nicht-traditioneller Studierender“. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 11, 577-606. Allen, E. & Seaman, J. (2013). Changing course - ten years of tracking online education in the United States. Retrieved from http://www.onlinelearningsurvey.com/reports/changingcourse.pdf [2013-08-16].
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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