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Zur Erfüllung dieser Ansprüche wurden Werkzeuge entwickelt, die ihren Fokus auf die Verwaltung von
Lerninhalten gerichtet haben: die Lerncontentmanagementsysteme (LCMS). Um die Lernmaterialien so
zu organisieren, dass sie für den Einsatz in verschiedenen Kontexten und die Verteilung in verschiedenen
Formaten geeignet sind, müssen die LCMS eine Reihe von Grundprinzipien umsetzen (Schluep et al.,
2003, 8852):
Zentralisierung: Um die Zusammenarbeit von mehreren Autorinnen und Autoren zu ermöglichen,
müssen die Lernobjekte in einer gemeinsamen Datenbasis (einem sogenannten Repository) vorlie-
gen, auf die alle Beteiligten zugreifen können. Das verhindert auch, dass durch die lokale Speiche-
rung der Daten mehrere Versionen der Lernmaterialien entstehen, die den mehrfachen Einsatz in
verschiedenen Kursen erschweren. Deshalb werden die Lernmaterialien in den Kursen nur referen-
ziert, das heißt, sie werden nicht direkt in den Kurs eingefügt, sondern es wird eine Verbindung zum
Lernmaterial gespeichert, sodass stets die aktuelle Version verwendet wird.
Einbettung von Multimedia: Für die multimediale Aufbereitung der Lernmaterialien sollten Stan-
dardmechanismen zur Integration verschiedener Medienformate bereitstehen.
Lernobjekte als kleinste verwaltbare Einheit: Um einzelne Teile von bereits erstellten Lernmateriali-
en in verschiedenen Kontexten wiederverwenden zu können, sollten die Lerninhalte in sinnvolle
Abschnitte, so genannte Lernobjekte, untergliedert werden. Andere geläufige Bezeichnungen für
Lernobjekte sind Lernressourcen, Wissensbausteine oder Wissensobjekte, sowie die englischen Be-
zeichnungen, wieReusable LearningObject (RLO), Instructional oder EducationalObject. Wichtig ist
dabei, dass jedes Lernobjekt in sich abgeschlossen und somit unabhängig von anderen Lernobjekten
und deren Reihenfolge eingesetzt werden kann.
Unterstützung der Internationalisierung: Zu einem Lernobjekt sollten mehrere Sprachversionen an-
gelegt werden können, ohne dass der Bezug zueinander verloren geht.
Trennung von Inhalt und Layout: Um bei der Veröffentlichung der Lernmaterialien zwischen ver-
schiedenen Ausgabeformaten, Navigationsstrukturen und Layouts wählen zu können, müssen diese
getrennt voneinander gespeichert werden. Hierzu werden meist XML-basierte Beschreibungsspra-
chen verwendet.
Lernmanagementsysteme (LMS) unterstützen vor allem die Kurs- und Benutzer/innen-Verwaltung. Hierzu
bieten sie nicht nur einen Rahmen zur Darstellung der Kursinhalte (meist in einem Browser), sondern auch
ein Rollen- und Rechtemanagement für die Zugriffskontrolle und stellen verschiedene Werkzeuge für die
Kommunikation der Lernenden und Lehrenden bereit (Schulmeister, 2005, 10).
Zu den Anforderungen an Lernmanagementsysteme wird immer wieder festgestellt (Schulmeister, 2005,
55ff.;Niegemann et al., 2008, 499), dass diese stark von der Organisationsstruktur abhängig sind, in der das
Lernmanagementsystem eingesetzt werden soll. Von einfachen Systemen zur Bereitstellung und zum Aus-
tausch von Dokumenten (zum Beispiel die Groupware BSCW) bis hin zu komplexen Systemen zur lebens-
langen Kompetenzentwicklung unterscheiden sich die Plattformen stark in Funktionsumfang, (Administra-
tions-)Aufwand und Kosten.
Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems sollten vor allem folgende Aspekte beachtet werden
(Schulmeister, 2005, 58ff.):
Die Möglichkeiten und der Aufwand zur Administration des Lernmanagementsystems, zum Beispiel
Backup-Möglichkeiten, Abrechnungssysteme für kostenpflichtige Kurse, Benutzer/innen- und Kurs-
verwaltung, Rechte- und Rollenmanagement,
Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien, zum Beispiel Werkzeuge zur Kooperation, persönli-
che Werkzeuge für Lehrende und Lernende (zum Beispiel eigene Notizen, Lesezeichen, Kalender),
Lehrplanverwaltung, Erstellung und Auswertung von Tests, Werkzeuge zur Rückmeldung und Be-
wertung,
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569