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Im Gegensatz zu serverseitigen Ansätzen wird hier die Programmlogik direkt auf dem Client abgearbeitet.
Dies bietet den Vorteil, dass sowohl weniger Datenverkehr notwendig ist als auch die Ressourcen des Web-
servers geschont werden. Von Nachteil ist allerdings, dass clientseitig eine komplexere Software erforder-
lich ist, der Client entsprechend leistungsfähig sein muss, um die Programme abarbeiten zu können, und
potentiell sicherheitskritische Berechnungen nur auf der Server-Seite durchgeführt werden sollten.
Die wohl wichtigste Basistechnologie in diesem Zusammenhang ist JavaScript. Der Interpreter für die-
se Sprache ist bereits in den Browser integriert, wodurch keine zusätzliche Softwareinstallation notwendig
ist. Allerdings sind diese Interpreter je nach Browser unterschiedlich, was für die Entwicklung der Soft-
ware zusätzlichen Aufwand bedeutet, um JavaScript-Programme auf allen (beziehungsweise möglichst vie-
len) Browsern lauffähig (‚browsersave‘) zu machen. JavaScript-Programme können entweder direkt in
HTML-Seiten integriert sein oder in eigene Dateien ausgelagert werden. Die implementierte Funktionalität
kann hierbei von einfachen Aufgaben, wie der Validierung von Formulareingaben, bis hin zu dynamischer
Manipulation der vom Webserver übertragenen Webseite reichen.
Asynchronous JavaScript and XML (AJAX) bezeichnet ein Konzept von Webanwendungen, bei denen
JavaScript eingesetzt wird, um Informationen von einem Webserver anzufordern. Bei klassischen Websei-
ten muss wiederum für jede Aktion vom Client eine Anfrage erstellt und die Antwort des Servers vom
Browser interpretiert werden. Dies erfordert ein komplettes Neuladen der Seite, auch wenn sich nur kleine
Teile ändern. Mit AJAX werden vom Webserver nur mehr Teilinhalte angefordert. Diese werden als
XML-Dokumente übermittelt und anhand der XMLStruktur interpretiert. AJAX manipuliert nun die bereits
geladene Seite und ändert nur jene Daten, die wirklich notwendig sind.Dadurch erhält man wesentlich per-
formantere (‚schnellere‘) Applikationen, mit denen ein Verhalten ähnlich zu Desktop-Anwendungen (in
‚KlickGeschwindigkeit‘) erreicht wird. Dies führte im nächsten Schritt zu RIA.
Als ‚Rich Internet Application‘ (RIA) bezeichnet man jene Webanwendungen, welche durch client-
seitige Anwendung von JavaScript Möglichkeiten wie vergleichbare DesktopAnwendungen bieten. So ist
es zum Beispiel mit diesem Ansatz möglich, Office-Anwendungen als Webanwendungen zu implementie-
ren. Anders als bei Desktop-Anwendungen müssen diese allerdings nicht installiert werden und bieten die
Möglichkeit, auf jedem Rechner, welcher über einen kompatiblen Browser verfügt, ausgeführt zu werden
(sind also unabhängig vom verwendeten Betriebssystem). Die Daten werden hierbei zentral auf dem Server
hinterlegt. Die Interaktion mit dem Webserver ist auf ein Minimum beschränkt, was flüssiges Arbeiten mit
RIA ermöglicht.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569