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Baacke entwickelte Medienkompetenz aus dem Konzept der Kommunikativen Kompetenz von Habermas
heraus; hierunter ist „die umfassende Fähigkeit des Menschen zu verstehen, sich zu verständigen, mittels
des Austausches von Symbolen sprachlicher und nicht-sprachlicher Art“ (Schorb, 2009, 258). Kommunika-
tionskompetenz, unabhängig von einer direkten oder einer medialen Kommunikation, ist dabei kein Wert
an sich, sondern hat als Ziel die Gestaltung und Veränderung des Zusammenlebens der Menschen. Somit ist
Kommunikation auf soziale Realität gerichtet (Schorb, 2009, 258). Diese Herleitung ist für das Verständnis
von Medienkompetenz zentral: Es geht vor allem in den frühen Formen um gesellschaftliche Kommunika-
tion und um die Herausbildung kritischer und mündiger Bürger. Somit verfügt Medienkompetenz schon aus
der Frühform heraus über unterschiedliche Dimensionen, von der reinen Handhabbarkeit von Medien bis
hin zur Analyse der Mediensprache und der Reflexion über Medien. Baacke definiert demnach Medienpäd-
agogik als Überbegriff für die pädagogische Beschäftigung mit Medien in Theorie und Praxis, der aus
den Bereichen Medienerziehung, Mediendidaktik, Medienkunde, Medienforschung besteht (Baacke, 2007,
4).
Ausgehend vom Ursprungskonzept nach Baacke haben sich unterschiedliche Facetten von Medien-
kompetenz aufgegliedert (z.B. Rosebrock & Zitzelsberger, 2002). Erschwerend kommt hinzu, dass die Dis-
kussion um Medienkompetenz nicht auf eine Disziplin beschränkt ist. Ausgehend von den verschiedenen
Referenzdisziplinen widmen sich beispielsweise die (Medien-)Pädagogik (Tulodziecki, 2005; Spanhel,
2002; Aufenanger, 1999; u.a.), die Psychologie (z.B. Groeben, 2004; Winterhoff-Spurk, 2000) und die
Kommunikationswissenschaft (z. B. Jarren & Wassmer, 2009) dieser Aufgabe. Folgende Tabelle gibt einen
ersten Überblick über die Hauptkonzepte von Medienkompetenz aus medienpädagogischer Perspektive:
Bei all der Eindeutigkeit, die diese Unterscheidung von Baacke und anderen anscheinend liefert, muss al-
lerdings festgehalten werden, dass die Medienpädagogik über keinen universalen Begriff von Medienkom-
petenz verfügt. Allerdings gibt es nach Hugger (2008, 95) zentrale Übereinstimmungen aller theoreti-
schen Konzepte von Medienkompetenz:
„Medienkompetenz rekurriert in zentraler Weise auf die Selbstorganisationsdispositionen und -fä-
higkeiten des Menschen (Agieren unter unbestimmten Bedingungen, selbst aktiv werden, immer
wieder umlernen)
Unterstützung und Förderung (formell wie informell) ist nötig
Medienkompetenz ist ein Beobachterbegriff, d.h. er bezieht sich auf 'Dispositionen', (Anlagen, Fä-
higkeiten, Bereitschaften), die es ermöglichen, bestimmte Handlungen auszuführen (Medienkompe-
tenz vs. Medienperformanz)“
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569