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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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148 Rahmenbedingungen und Lehrmittel beeinflussen und gestalten implizit Lernprozesse: Mit einem Buch un- terrichte ich anders als mit einer Tafel, in einem Stuhlkreis anders als in einem Hörsaal. Auch Technologien wirken sich auf den Unterricht und das Lernen aus. Solche Effekte werden von Lehrenden zum einen ange- strebt und genutzt; zum anderen wirken sich die verwendeten Technologien auch unbewusst auf den Unter- richt und das Lernen aus. In diesem Kapitel werden wir mehrere Formen von technologischen Systemen zur Verwaltung des Ler- nen und Lehrens betrachten (für weitere technische Informationen siehe Kapitel #infosysteme und #web- tech): Diese sind webbasierte Trainingssysteme (WBT), Lernmanagementsysteme (LMS), E-Portfolio-Sys- teme, sogenannte persönliche Lernumgebungen (PLE) und schließlich Systeme für Massive Open Online Courses (MOOCs). Es geht also nicht um die inhaltliche Umsetzung oder didaktische Aufbereitung für das Lernen und Lehren, sondern um die Systeme, mit denen das webbasierte Lernen aktuell gesteuert, verwaltet und dokumentiert wird. Diese Systeme wurden ausgewählt, da sie einen besonderen Stellenwert einnehmen: Lernmanagement- systeme und E-Portfolio-Systeme sind weit verbreitet und werden seit längerer Zeit diskutiert, auch kriti- siert und immer wieder an neue Bedürfnisse angepasst. Bei den webbasierten Trainingssystemen geht es, darauf weist auch die Bezeichnung hin, um (webbasierte) in sich geschlossene Lerneinheiten, die aus dem Internet oder innerhalb eines Intranets abgerufen werden. Sie erlauben den Lernenden mehr Flexibilität in räumlicher und zeitlicher Gestaltung ihres Lernprozesses. Die weiteren Konzepte sind eher jung: Persönli- che Lernumgebungen fokussieren konsequent auf die Perspektive der Lernenden und erlauben diesen, ihre individuelle Informations- und Kommunikationsumgebung zu gestalten. Unter Massive Open Online Cour- ses versteht man eine spezielle Form eines Onlinekurses, der im Vorhinein vorbereitet und mit multimedia- len Inhalten angeboten wird. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei meistens um Kurse mit einer sehr hohen Anzahl an Teilnehmenden. All diese Systeme werden wir in diesem Beitrag aus der Perspektive der pädagogischen Praxis beschreiben, indem wir skizzieren, welche Aufgaben diese Systeme übernehmen und wie solche Rahmenbedingungen gegebenenfalls das Lernen beeinflussen. Zum besseren Verständnis stellen wir diese Systeme als prototypische Konzepte vor. In der Praxis sind die realen Produkte oft weniger trennscharf konzipiert. Webbasierte Trainingssysteme (engl. ‚web-based training‘, WBT), bekannt auch als ‚webbasiertes Lernen‘, sind so alt wie das Internet selbst (siehe Kapitel #internet). Im Endeffekt versteht man darunter einen Un- terricht, der, wie die Bezeichnung sagt, auf webbasierten Inhalten, Diensten und Ressourcen basiert. Die Lernmaterialen genauso wie die Lerneinheiten sind dabei in der Regel gänzlich vorbereitet. Aus Sicht der Lehrenden kann WBT als Web Based Lecture (WBL) bezeichnet werden. Manchmal werden die WBTs von einer Tutorin oder einem Tutor bzw. einer Moderatorin oder einem Moderator begleitet. Der/die Mo- derator/in motiviert die Teilnehmenden und unterstützt sie gezielt, wie sie die Dienste und Ressourcen im Web effizient verwenden können. Manchmal findet man für das begleitete WBT auch die Bezeichnung mWBT (moderiertes WBT) vor, wobei sich der Austausch zumeist auf internetbasierte Kommunikations- technologien wie E-Mail, Newsgroups, Chats oder Diskussionsforen beschränkt. In jüngster Zeit kommen auch Audio- und Videostreams zum Einsatz oder es werden Web-2.0- Applika- tionen eingesetzt, um den Lernenden die Möglichkeit anzubieten, selbst Inhalte (wie Blogbeiträge, Wikis) im Web zu generieren und diese miteinander zu teilen. Durch Verwendung von Schlagwörtern (Tags) lassen sich die von den Nutzer/innen generierten Inhalte verknüpfen und leicht auffindbar machen. Sie werden dann von anderen Lernenden kommentiert. Web Based Trainings sind in der Regel Lehr- und Lerneinheiten, die aufeinanderfolgend präsentiert und auch abgearbeitet werden. In den meisten Fällen sind sie mit keinerlei Intelligenz ausgestattet (im Gegen- satz zu intelligenten tutoriellen Systemen; siehe Kapitel #analyse), dies bedeutet, dass die Reihenfolge für jede Lernerin und jeden Lerner gleich ist. Einzig durch multimedial aufbereitete Inhalte kann Interaktivität erzeugt werden, sodass nicht ausschließlich eine einseitige Rezeption von Lerninhalten erfolgt. Eine Kritik ist also, dass sich gegenüber dem Lehrbuch wenig geändert hat, außer dass es visuell vielseitiger aufbereitet werden kann.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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