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Typ II – geplante Lernsituationen außerhalb des Klassenraums; Beispiel: die Dokumentation eines
Lehrausgangs mittels Werkzeugen am Mobiltelefon, zum Beispiel Kamera, Diktierfunktion und an-
dere.
Typ III – nicht geplante Lernsituationen außerhalb des Klassenraums; Beispiel: Eine Schülerin be-
sucht in ihrer Freizeit ein naturhistorisches Museum. Sie fotografiert mittels Mobiltelefon die Dino-
saurier-Ausstellung aus Eigeninteresse und teilt ihre Fotos, beispielsweise über Facebook, mit ihren
Mitschülerinnen und Mitschülern.
Typ IV – nicht geplante Lernsituationen innerhalb des Klassenraums; Beispiel: Eine Schülerin foto-
grafiert mittels Mobiltelefon das Tafelbild mit dem Lösungsweg zu einer schwierigen Rechenaufga-
be und sendet dieses über ein Instant-Messaging-Programm, beispielsweise WhatsApp, an einen
kranke Mitschüler, der nicht am Unterricht teilnehmen kann.
Insbesondere der Ansatz des ‚Seamless Mobile Learning‘ in Singapur baut auf den Typen des informellen
und des formalen Lernens auf. Folgend wird der Fokus auf die unterschiedlichen Dimensionen dieses An-
satzes, vor allem aus der Sicht der Lernenden, gerichtet. Neuere Projekte der Europäischen Kommission
wie ‚weSPOT‘ ( weSPOT wird durch die Europäische Kommission unter der Referenz ‚weSPOT Project‘ -
IST (FP7/2007-2013) grant agreement N° 318499 gefördert) zielen auf die Verbindung von curricularen In-
halten und informellen Lernsituationen außerhalb des Klassenzimmers. Hierbei werden insbesondere das
entdeckende und explorierende Lernen und das ‚inquiry-based learning‘ relevant, um die Datensammlung
im täglichen Lebensumfeld mit Lerninhalten zu verbinden.
In der Literaturanalyse im Rahmen ihrer Forschung haben Wong und Looi Publikationen von 2006 bis 2011
zur Thematik ‚Seamless Mobile Learning‘ untersucht. Um diese Literatur zu finden, haben sie die Dienste
Google Scholar, ERIC, Web of Knowledge und den British Education Index systematisch durchsucht
(Wong & Looi, 2011).
Als zentrales Ergebnis dieser Untersuchung definiert Wong (2012) 10 Dimensionen, die das durchgän-
gige mobile Lernen (SML)“ aus der Sicht des Lernenden charakterisieren:
SML 1: die Dimension des formalen und informellen Lernens,
SML 2: die Aspekte des persönlichen und des gemeinsamen Lernens,
SML 3: die zeitliche Unabhängigkeit im Lernen,
SML 4: das standortübergreifende Lernen beziehungsweise die örtliche Unabhängigkeit,
SML 5: die Dimension der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Wissen bzw. Information (als eine
Kombination aus kontextbezogenem Lernen, dem Lernen im Rahmen von erweiterten Realitäten
und dem allgegenwärtigen Zugang zu Online-Lern-Ressourcen),
SML 6: die Präsenz sowohl der physischen (analogen) als auch der digitalen Welt im Lernprozess,
SML 7: ein kombinierter Einsatz von verschiedenen Gerätetypen unter Einbindung von stationären
Geräten wie PCs und interaktiven Tafelsystemen,
SML 8: eine nahtlose und schnelle Umschaltung zwischen verschiedenen Lernaufgaben (beispiels-
weise zwischen Datensammlung, Datenanalyse und Kommunikation),
SML 9: die Wissenssynthese: Syntheseprozesse zwischen schon vorhandenem und neuem Wissen
und ebenso die Kombination verschiedener Wissensebenen und die Fähigkeiten im interdisziplinä-
ren Denken,
SML 10: und zuletzt die verschiedenen pädagogischen Modelle, durch die Lehrpersonen das nahtlo-
se mobile Lernen begünstigen können.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569