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E-Assessment bezeichnet eine Lernfortschrittskontrolle, die mit Hilfe elektronischer Medien vorbereitet,
durchgeführt und nachbereitet wird. Eine besondere Rolle spielt dabei die (teil-)automatische Durchfüh-
rung von Korrekturen im Rahmen des technisch Möglichen (Eilers et al., 2008, 231-232).
Eine Überprüfung im Sinne einer Lernfortschrittskontrolle ist die Abfrage, Messung und Bewertung des
internalisierten Wissens und Fähigkeiten sowie der Methodenbeherrschung und damit insgesamt der erwor-
benen Kompetenzen von Lernenden. Sie soll Informationen über den aktuellen Stand des Wissens und der
Fähigkeiten liefern.
Zwei oft angeführte Zitate zeigen die Relevanz guter Prüfungen für das Lernen beziehungsweise die
Lernenden: „Assessment drives Learning” (Wass et al., 2001) und „Students can escape bad teaching, but
they can‘t escape bad assessment” (Boud, 1995).
E-Assessments haben, wie traditionelle papierbasierte Prüfungen, besondere Anforderungen in Bezug
auf die Dimensionen Didaktik, Methodik und Organisation zu erfüllen (Gruttmann, 2010). Hinzu kommen
die Dimension der technischen Unterstützung sowie die Rechtssicherheit (siehe Abbildung 1).
Die Didaktik thematisiert, welchen Einfluss unterschiedliche Lehr- und Lernziele auf den Prozess der Wis-
sensvermittlung und damit auch auf Formen der Wissensüberprüfung in Lernfortschrittskontrollen haben.
Aus methodischer Sicht sind verschiedene Aufgabentypen und Prüfungsarten zu berücksichtigen, die Ge-
staltungsanforderungen an den E-Assessment-Einsatz stellen. Organisatorische Fragestellungen betreffen
vor allem die Rahmenbedingungen, die für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines E-As-
sessments in einer konkreten Veranstaltung zu schaffen sind. Durch den Einsatz geeigneter technischer Lö-
sungen können neue Potenziale von Lernfortschrittskontrollen, zum Beispiel durch Einbinden von Medien,
direktem Feedback, kollaborative Aspekte oder effizienter Kompetenzorientierung realisiert werden.
Dabei ist jedoch zwingend zu beachten, dass der Einsatz digitaler Medien nicht zum Selbstzweck er-
folgt und die Qualität der Prüfungen erhalten (oder besser noch gesteigert) werden kann. Eine unreflektierte
Übertragung traditioneller Verfahren zu Lernfortschrittskontrollen auf digitale Medien ist nicht zielführend.
Vielmehr sind die bestehenden Ansätze hinsichtlich ihrer didaktischen, methodischen und organisatori-
schen Aspekte an die neuen technischen Rahmenbedingungen anzupassen. Die klassischen qualitativen Gü-
tekriterien für Prüfungsverfahren, also die Validität, Objektivität und Reliabilität, sollten in jedem Fall er-
halten bleiben (Gruttmann, 2010; Wannemacher, 2007, 427-440) und auch die „Nebengütekriterien“ wie
zum Beispiel Testfairness, Transparenz, Unverfälschbarkeit oder Zumutbarkeit müssen beachtet werden
(Ehlers et al., 2009, 24-36).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569