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Blogs und Microblogs gehören nach wie vor neben Wikis und Podcasts zu den meist genutzten Social-Me-
dia- bzw. Web-2.0-Diensten. Zum Einstieg beschreiben wir kurz, was Blogs und Microblogs sind und wie
sie didaktisch eingesetzt werden können. Im Kapitel werden wir dann nach und nach erklären, wie diese
Webanwendungen funktionieren und wie Lehr-/Lernszenarien mit Micro-/Blogs aussehen können.
Blogs und Microblogs sind Kommunikations-, Wissensmanagement- und Publikationsdienste zugleich.
Der Begriff Blog ist die Kurzform von Weblog, einem Kunstwort aus ,‚Web‘‘ und ,‚log", dem Logbuch, al-
so dem seemännischen Tagebuch (Brahm, 2007). Microblogs sind kleinere Blogformate mit Einträgen von
circa 140 bis 250 Zeichen. Gemeinsam ist Blogs und Microblogs, dass sie Einträge enthalten, die in chro-
nologisch absteigender Reihenfolge gelistet werden (aktuelle Meldungen stehen oben). Mit Micro-/Blogs
können Beiträge im Netz von jeder Nutzerin und jedem Nutzer veröffentlicht, gelesen, kommentiert, ver-
linkt und weitergeleitet werden. Dadurch entsteht eine offene Kommunikation, an der sich gleichzeitig vie-
le Nutzer/innen (u.a. Lernende, Lehrende, Novizinnen und Novizen, Expertinnen und Experten) beteiligen
können. Durch den offenen Austausch und die Beteiligung der verschiedenen Nutzer/innen können formel-
le und informelle Lernkontexte überbrückt und miteinander verzahnt werden.
Im praktischen Umgang mit Micro-/Blogs wird eine Reihe von spezifischen sprachlichen Ausdrücken und
im Fall von Microblogging auch eine spezifische Syntax verwendet. Die gängigen Begrifflichkeiten werden
im Folgenden dargestellt.
Das Schreiben im Blog (Bloggen) wird von Autorinnen oder Autoren (Bloggerinnen oder Bloggern) der
Blogeinträge (Blogposts) vorgenommen. Dabei hat jeder Blogpost eine eigene, permanente Internetadresse
(Permalink). Blogposts werden auch durch Schlagworte (Tags) kategorisiert. Inhaltsverwandte Blogposts
werden mit gleichen Tags versehen und können damit leicht gefunden werden. Alle in einem Blog verwen-
deten Tags können als eine sogenannte ‚Wortwolke‘ (Tagcloud) dargestellt werden (siehe Abbildung 1).
Walker (2003) definiert einen Blog als eine regelmäßig auf den neuesten Stand gebrachte Website, de-
ren Einträge in chronologisch umgekehrter Reihenfolge gereiht werden, so dass der aktuelle Eintrag der
erste ist. Weblogs haben folgende Eigenschaften:
Weblogs werden in regelmäßigen Abständen mit Beiträgen versehen. Es sind also keine statischen
Webseiten, sondern sie sind ,lebendig‘. Mittels RSS-Technologie (siehe Kapitel #webtech) sind
Weblogs beobachtbar, das heißt Leser/innen werden automatisch über neue Beiträge informiert.
Blogger/innen können ihre Einträge ohne große Programmierkenntnisse verfassen. Waren vor Jah-
ren zumindest HTML-Kenntnisse erforderlich, um Webseiten zu erstellen, fällt dies bei Weblogs
völlig weg. Editoren gehören zu den Standardwerkzeugen einer Weblog-Software.
Es besteht die Möglichkeit des Sammelns und Teilens: Neue Beiträge stehen immer an oberster Stel-
le, sind durch Tags (Schlagwörter) wiederauffindbar und können einfach von anderen Bloggerinnen
und Bloggern referenziert werden.
Die Beiträge sind von Einzelnen geschrieben und persönliche, subjektive Beiträge. Weblogs sind
personenzentriert, geben Meinungen wieder und sind subjektiv: Eines der wesentlichsten Charakte-
ristika des Web 2.0.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569