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Basis und Kern jedes Lehrens und Lernens sind die eigentlichen Lehr- und Lerninhalte. Um eine didaktisch
adäquate Aufbereitung und Vermittlung bzw. auch kollaborative Erarbeitung derselben zu gewährleisten,
sind Lehr- und Lernunterlagen meist unerlässlich. In der universitären Bildung haben sich neben dem klas-
sischen (Lehr-)Buch elektronische (digitale) Skripte in Textformaten (wie MS Word, Adobe PDF, LATEX)
etabliert. Diese werden digital verfasst und ebenso meist über Lernplattformen (LMS) zum Download an-
geboten. In der Regel passiert das Lernen aber zum größten Teil noch über eine ausgedruckte Form solcher
Unterlagen, wobei Pilotprojekte mit Note- oder Netbooks sowie Tablets zunehmen. Das haptische Empfin-
den und die Möglichkeit der einfachen Mitschrift sowie die zum Lernen nach wie vor ungewohnte Verwen-
dung eines Bildschirms sind Hauptgründe dafür (Polsani, 2003). Neue Studien zum Verstehen und zur Ver-
arbeitung digitaler vs. gedruckter Texte widerlegen dies aber größtenteils (siehe Hinweis: DIIGO). In sub-
jektiv empfunden zunehmendem Maße werden auch Präsentationsformate (zum Beispiel MS PowerPoint)
als Skripte verteilt, wobei deren Zweckmäßigkeit und Eignung als Lernunterlage im Allgemeinen ange-
zweifelt werden darf. Präsentationen bieten meist zu wenig Information, sind zu plakativ oder von ihrer
Strukturierung zu schlecht lesbar, um auch als Lernskriptum Anklang zu finden. Damit einhergehend sehen
sich Lehrende und Lernende oft mit der großen Diskrepanz zwischen Präsentationsunterlagen und Skrip-
tum konfrontiert. E-Books können hier aushelfen, da sie durch ihren interaktiven Charakter der Lehrperson
und der oder dem Lernenden neue Möglichkeiten der Gestaltung und Erarbeitung der Inhalte bieten.
Seit den 1990er Jahren wird die Bezeichnung E-Book für elektronisch lesbare Inhalte geläufig. Dabei hat
sich ihre Bedeutung im Laufe der Jahre stark gewandelt. Wurde zu Beginn beinah jede portierbare Druck-
datei als „electronic book“ bezeichnet, wobei damit oft das damals neue Format PDF gemeint war, ist der
Begriff heute schon lange nicht mehr eindeutig. Die Palette an Interpretationen und Varianten reicht von der
(navigierbaren) PDF-Datei (Schulmeister, 2005) über Hörbücher und auf PDA (Personal Digital Assistants)
lesbaren Werken (Garrod, 2003) bis hin zu multimedial interaktiv aufbereiteten Inhalten, die auch auf
E-Readern lesbar sind. Unabhängig davon, um welche Art E-Book es sich handelt, ist der Medienmarkt
schon lange auf den gewinnbringenden Zug aller der nun folgenden drei unterschiedlichen Interpretationen
von E-Books aufgesprungen (Hillesund, 2001). So wurden 2012-2013 in Deutschland über 12 Millionen
E-Books gekauft (http://heise.de/-1801153). In einer Studie von 2009 prognostizieren Kirchner und Rob-
recht (2009) für 2014-2015 einen Absatz von zwischen 15 und 60 Millionen E-Books.
Die ursprüngliche Definition von E-Books steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Aufkommen
der Digitalisierung von Büchern bestehender Bibliotheken. Dies betrifft die digitalisierte Fassung sowie
das zugehörige Online-Angebot zumeist eines Bibliothekbetriebes (exklusive von Online-Zeitschriften, sie-
he Kapitel #literatur). In diese Definition fallen also alle über ein Bibliotheksportal oder sonstige Institutio-
nen beziehbaren Dokumente (wie Bücher, Publikationen), die vorwiegend im PDF-Format zu betrachten
und herunterzuladen sind. Dabei kann es sich um später digitalisierte Ausgaben von gedruckten Büchern
handeln oder um die digitale Form eines neuen Buches. Interaktionsmöglichkeiten sind bei solchen
E-Books meist kaum vorhanden. E-Books in diesem Sinne gehören heute zum Alltag der Studierenden. Der
große Vorteil liegt in der schnellen und einfachen Verfügbarkeit. Zum Lesen ist grundsätzlich kein speziel-
les Endgerät notwendig, da meist ein weit verbreitetes Format wie Adobe PDF, seltener MS Word oder an-
dere, genutzt wird.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569