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Der Begriff ‚Educast‘ bezieht sich auf die Nutzung von Podcasts und anderen Audio- und Videoaufzeich-
nungen in Bildungskontexten. Educasts, auch als ‚Educational Podcasts‘ verstandene Aufzeichnungen, sind
an pädagogischer Thematik orientierte oder in pädagogischen Kontexten entstandene Ton- und Filmmedien
(Schiefner, 2008, 16). Educasts können über einen sogenannten RSS-Feed abonniert werden. Dieses nut-
zer/innen-orientierte Benachrichtigungssystem informiert über Änderungen und neue Episoden, ohne dass
man diese aktiv im digitalen Netz abrufen muss. Das dem Educast zugrundeliegende Podcast ist ein Kunst-
wort aus dem Markennamen iPod, einem weit verbreiteten Audiowiedergabegerät der Firma Apple Inc.,
und dem englischen Wort ‚to broadcast‘ mit der Bedeutung etwas zu senden oder aus zu strahlen, was sich
im englischen Sprachraum auf die Tätigkeit von Rundfunkanstalten (engl. ‚broadcasting agencies‘) bezieht.
Diese Wortschöpfung umfasst den Grundgedanken des Ausstrahlens oder Sendens medialer Inhalte mittels
technologischer Publikationsmechanismen auf ein entferntes Wiedergabegerät. In den vergangenen Jahren
haben sie jedoch einige funktionale Erweiterungen erfahren, die wiederum neue Wortschöpfungen hervor-
brachten:
Elektronische Folien (zum Beispiel PowerPoint) können inzwischen synchron mit der Präsentation
aufgenommen und anschließend abgespielt werden. Diese werden als ‚Enhanced Podcasts‘ be-
zeichnet.
Mittlerweile hat sich dazu auch das episodale Bewegtbild etabliert. Diese werden als ‚Vodcasts‘ be-
zeichnet.
Mittels sogenannten ‚Screencasts‘ werden darüber hinaus Bildschirminhalte (Screen), zum Beispiel
Software- oder Computerinhalte, aufgezeichnet.
Die Verbreitung von Graphiken, Bildern und Fotografien an Abonnenten bezeichnet man als ‚Pictu-
recasts‘.
Aktuelle Entwicklungen ermöglichen es, Podcasts zu annotieren, das bedeutet, zu jedem Moment eine No-
tiz sowohl in verbaler als auch in grafischer Form anzufügen. Wird der Podcast an dieser Stelle nochmals
abgespielt, wird die Annotation angezeigt. Wie bei einem Text dienen die Annotationen der inhaltlichen
Auseinandersetzung mit dem Podcast. Notizen können dabei für sich alleine vorgenommen werden oder
auch für eine Gruppe, mit der man darüber diskutiert. Beispiele für den Einsatz der Annotation von Pod-
casts finden sich in der Fahrschullehrerausbildung (Ranner & Reinmann, 2011), im Tischtennisunterricht
(Vohle, 2009) oder in der Hochschullehre (Krüger, Steffen & Vohle, 2012). Die Annotationsfunktion er-
möglicht eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Podcasts, die in dieser Qualität bisher nicht möglich
war.
Mit dem Blick auf andere bedeutende Bildungsressourcen wie Nachrichtensendungen im Internet, au-
ßerschulische Jugendprojekte bis hin zu Weiterbildungsinstitutionen erfahren Educasts zunehmende Auf-
merksamkeit. Sie dienen als Informationsquelle, Ausdrucksmittel individuellen Lernens sowie als Lernge-
genstand. Educasts werden zudem auch im Kunden-Support, zum Beispiel von Software-Unternehmen zur
Vorstellung ihrer Software oder für die Unternehmenskommunikation und Public Relations, genutzt. Be-
sonders aber Hochschulen und Schulen sehen im Educasting einen Mehrwert für die Unterstützung des
Lernens.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569