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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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288 Durch die wachsende Verbreitung mediengestützter Lehr- und Lernansätze sind auch offene und partizipati- ve Lernarrangements ein wichtiges Thema im Bildungsdiskurs. „Lernende werden in ihrer Rolle als aktive Akteurinnen und Akteure, die ihren Lernprozess selbstgesteuert, eigenverantwortlich und kompetent im Einsatz der Technologien bestimmen, in den Mittelpunkt gestellt“, führen Zauchner et. al (2008, 11) für Web 2.0 und Social Media in der Lehre aus. Damit bewegen sich diese Lernarrangements konsequent im hochschuldidaktischen Paradigma des „shift from teaching to learning“ (Barr & Tagg, 1995, 13). Ein zen- trales Element ist nach Reinmann und Jenert (2011) die Studierendenorientierung, wobei sie für eine „Ori- entierung am Studierenden als Teilnehmenden“ (S. 110) plädieren, das heißt, Studierende sollen an inhaltli- chen und methodischen Entscheidungen in der Lehre partizipieren und damit teilweise auch die Lehre mit- gestalten können. Eine hohe Partizipation der Lernenden sowie eine schrittweise Öffnung von Lernplattformen – wie sie beispielsweise Kerres (2006) gefordert hat – ist durch den Einsatz von E-Portfolios möglich. E-Portfolios können zunächst unsichtbar für andere gestaltet und in geschlossenen Lerngruppen ausgetauscht werden, ehe sie teilweise oder ganz einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie dienen der Refle- xion des eigenen Lernens und der Kompetenzentwicklung und bieten den Lernenden wertvolle Rückmel- dungen, wenn sie in ein formatives Assessment-Konzept eingebunden sind. Die Bedeutung von E-Portfoli- os wird insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Bildungsinstitutionen sowie beruflichen und in- formellen Lernwelten diskutiert. Durch eine noch radikalere Offenheit zeichnen sich MOOCs aus, die sie schon im Namen tragen (‚Massive Open Online Courses’). Die Spannbreite reicht von einem offenen Zu- gang über frei verfügbare Lernmaterialien (zum Beispiel offene Bildungsressourcen, engl. ‚open educatio- nal resources’, OER) bis hin zu den von den Lernenden selbst eingebrachten Tools und Inhalten (van Treeck, 2012). Ebenso wie bei den E-Portfolios können bei MOOCs die Grenzen zwischen informellen und formellen Bildungswegen verschwimmen. Diesen beiden Initiativen wird deshalb auch eine hohe bildungs- politische Bedeutung zugeschrieben: Durch Verbreitung und Offenheit soll mehr Menschen die Partizipati- on an Bildung ermöglicht werden. Der Flipped Classroom wiederum erlaubt es, in Lehrveranstaltung und Unterricht mehr Zeit für Partizipation und Interaktion der Lernenden zu gewinnen, indem Inputphasen/Vor- bereitungsphasen aus dem Präsenzunterricht ausgelagert werden. Dies gibt den Lehrenden und Lernenden bei dem individuell unterschiedlich konstruierten Wissen (Konstruktivisums, #Lerntheorien) mehr Mög- lichkeiten, Vorgehensweisen und Erfahrungen auch innerhalb einer Großveranstaltung auszutauschen, zu reflektieren und Lehre/Unterricht danach auszurichten. Offene Formen des Flipped Classroom bedienen sich dabei frei im Netz verfügbarer Materialien. Das E-Portfolio stellt das elektronische Pendant zur papierbasierten Portfoliomappe dar, einer Form der schulischen Leistungsdarstellung, die auf reformpädagogische Ansätze zurückgeht und im Zuge der alter- nativen Leistungsbeurteilung (engl. ‚alternative assessment movement’) in den 1980er Jahren in den USA breite Verwendung fand (Elbox & Belanoff, 1986). Ein Portfolio dient als Leistungsschau des persönlichen Lernens. Es stellt eine Sammlung der besten Arbeiten dar und soll gleichzeitig zur Einschätzung bezie- hungsweise Bewertung von Kompetenzen und deren Weiterentwicklung dienen. In der digitalen Variante wird zur Erstellung des Portfolios meist eine webbasierte Software verwendet, die es dem Besitzer bezie- hungsweise der Besitzerin erlaubt, anderen durch eine differenzierte Zugriffsregelung über das Internet un- terschiedliche Sichten auf das eigene Portfolio zu geben. Durch verschiedene multimediale Ausdrucksfor- men, insbesondere Audio und Video, sowie die Vernetzungsmöglichkeiten über das Internet erweitert sich in der digitalen Form das Konzept der traditionellen Portfoliomappe in mehreren Dimensionen. Das E-Port- folio zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus, sowohl individuell als auch organisational: Es kann zur Steuerung des persönlichen Lernens genutzt werden, in Lerngruppen begleitend zum Unterricht zum Ein- satz kommen oder auf Organisationsebene zur Unterstützung des Kompetenz- und Wissensmanagements verwendet werden. In intensiv genutzter Form kann es auch Ausdruck der persönlichen, digitalen Identität werden (Buzinkay, 2010).
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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