Seite - 290 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Bild der Seite - 290 -
Text der Seite - 290 -
290
Die simple Frage „Was ist eine E-Portfolio-Software?“ ist durchaus nicht leicht zu beantworten, wie
Himpsl & Baumgartner (2009) im Rahmen einer Software-Evaluation festgestellt haben. Soll von einer
Einzelperson ein E-Portfolio erstellt werden, so könnte beispielsweise auf eine Kombination freier, in der
Regel kostenloser Web-2.0-Anwendungen zurückgegriffen werden: ein digitales Repository für die Samm-
lung und Verwaltung der Artefakte, eine Blogging-Software für die Dokumentation, Reflexion und Planung
der Lernprozesse sowie ein Personal-Homepage-Tool für die Gestaltung des E-Portfolios. Neben vielen
Vorteilen haben diese Lösungen zwei wesentliche Nachteile: Das E-Portfolio ist vom Fortbestehen mehre-
rer, einzelner Anbieter abhängig und ermöglicht keine differenzierte Zugriffsregelung, sondern nur die
Grundeinstellungen „geschlossen“ oder „offen im Internet zugänglich“. Bildungsinstitutionen greifen des-
halb häufig auf Lösungen zurück, die als Redaktionssystem (engl. ‚content management system’, CMS) mit
speziellen E-Portfolio-Funktionen auf institutionseigenen Webservern installiert und verwaltet werden.
Häufig werden diese Funktionen mit einem bestehenden Lernmanagementsystem (engl. ‚learning manage-
ment system’, LMS) kombiniert oder integriert. Im deutschsprachigen Raum ist seit einigen Jahren die in
Neuseeland entwickelte Open-Source-Software ‚Mahara’ weit verbreitet, die mit dem LMS ‚Moodle’ in
Kombination eingesetzt werden kann. Im Sinne des lebenslangen Lernens (engl. ‚lifelong learning’) ist an
diesen Lösungen zu kritisieren, dass sie den Lernenden von der Institution meist nur über einen begrenzten
Zeitraum zur Verfügung gestellt werden und die Lernenden nicht die Hoheit über die eigenen Daten haben.
Auch wenn durch die Entwicklung von Standards wie beispielsweise Leap2A (Smart, 2010) ein Export und
Weiterführen des E-Portfolios möglich ist, fordern Expertinnen und Experten wie Ravet (2009) die Ent-
wicklung einer interoperablen E-Portfolio-Software-Architektur mit einem differenzierten digitalen Rechte-
management für alle Artefakte, die von einem Individuum, einer Gruppe oder einer Organisation erstellt
werden. In einer solchen Architektur könnten E-Portfolios auch mit dem noch jungen Konzept der „Open
Badges“ kombiniert werden (Europortfolio, 2013).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569