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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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294 Vor allem die schnelle Entwicklung und Verbreitung der xMOOCs hat zu einer breiten Diskussion und Kri- tik der Anbieter und ihrer Kursformate geführt. Dabei geht es um: die bildungspolitischen Ansprüche: Erste Auswertungen verschiedener Kursstatistiken zeigen, dass die Lernenden vor allem aus den großen westlichen Industrienationen kommen. MOOC-Teil- nehmende sind zudem überdurchschnittlich qualifiziert und können häufig bereits akademische Ab- schlüsse vorweisen (University of Edinburgh, 2013). Eine ‚Demokratisierung’ und ‚Öffnung’ der Hochschulbildung hat sich noch nicht bestätigt. die didaktische Umsetzung: Die Didaktik der MOOCs wird als ‚objektivistisch’ und ‚behavioris- tisch’ beschrieben (Stacey, 2013). Erkenntnisse der Mediendidaktik bezüglich der Strukturierung des Lernstoffes, der Tiefe und Geschwindigkeit der Inhaltsvermittlung sowie der Gestaltung von Er- folgskontrollen für die Lernenden werden noch nicht ausreichend berücksichtigt (Schulmeister, 2012). Die hohe Zahl der Teilnehmenden sowie der Fokus auf die Entwicklung und Vermittlung der Inhalte führen dazu, dass kommunikative und interaktive Aspekte zu kurz kommen. die Motivation der Teilnehmenden: MOOCs weisen hohe Abbruchquoten auf. Je nach Kurs neh- men nur 2 bis 10 Prozent derjenigen, die sich für einen Kurs angemeldet haben, auch an der Ab- schlussprüfung teil. Erste Auswertungen lassen darauf schließen, dass die Motive von MOOC-Teil- nehmenden sehr vielfältig sind: Sie reichen von der Neugier am Format, über das Interesse an ein- zelnen Bausteinen des Kurses bis zum Wunsch, das Abschlusszertifikat zu erreichen (Clark, 2013). die Bedürfnisse und Kompetenzen der Teilnehmenden: Vor allem cMOOCs setzen Lernende vor- aus, die das selbstorganisierte Lernen gewöhnt sind, die sich im Netz mitteilen können und wollen und die entsprechende Kompetenzen im Umgang mit Social-Media-Plattformen und -Instrumenten mitbringen. Das grenzt häufig die Zielgruppe ein, die mit MOOCs angesprochen werden kann. die Öffnung der Lerninhalte: MOOCs sind in der Regel ‚offen’, das heißt, die Teilnahme ist kos- tenlos und an keine Voraussetzungen gebunden. Es handelt sich aber häufig nicht um Open Educa- tional Resources im engeren Sinne: Die Lerninhalte und -materialien sind nicht mit Lizenzen (zum Beispiel Creative Commons) ausgewiesen, die eine Weitergabe und Wiederverwendung erlauben (Clement, 2013). die Geschäftsmodelle: Die Entwicklung, Durchführung und Betreuung eines MOOCs ist mit erheb- lichem Aufwand verbunden. Das betrifft die Hochschulen beziehungsweise Hochschullehrenden, die die Kurse entwickeln. Das betrifft aber auch die Plattformanbieter, die die Kurse den Teilneh- menden zur Verfügung stellen. Derzeit existieren keine Geschäftsmodelle, die eine längerfristige Fi- nanzierung der Plattformen und Kurse gewährleisten. Als mögliche Einnahmequellen werden unter anderem genannt: der Erwerb geprüfter Zertifikate, die Kooperation mit Unternehmen (Sponsoring, Zugriff auf Daten der Lernenden), Werbung, der Verkauf von Kursen oder Curricula an Hochschu- len (Daniel, 2012). Durch die wachsende Aufmerksamkeit und Verbreitung dieses Online-Formats wird darüber hinaus inten- siv in weiteren Themenfeldern geforscht und experimentiert. Dabei geht es zum Beispiel um die Auswer- tung der Aktivitäten der Lernenden zur Verbesserung der Kursangebote (engl. ,learning analytics’), um die Verbesserung der Lernbausteine (Online-Videos), um die Anerkennung von Beiträgen der Lernenden im Kurskontext (Open Badges), um neue Formen des Feedbacks (Peer-to-Peer-Grading) und der Online-Prü- fung (’Automated Assessments’). Das Prinzip des Flipped Classroom ist es, ‚etwas umzudrehen’ (engl. ,to flip something’). Eine Lehrveran- staltung wird ‚umgedreht’. Das bedeutet, dass in der Präsenzzeit der Lehrveranstaltung die Aktivitäten stattfinden, die die Studierenden sonst zu Hause als Vor- oder Nachbereitung durchführen würden. Der In- put der Vorlesung, des Schulunterrichts oder der Weiterbildungsveranstaltung (Vorträge, Material) wird aus dem Hörsaal oder Klassenzimmer ausgelagert. Wozu ist das gut? In Vorlesungen halten Lehrende in der Regel einen (wissenschaftlichen) Vortrag. Gegebenenfalls sind Rückfragen erlaubt oder es werden kurze Arbeitsphasen für Studierende eingebaut. Meist erfolgt die vertiefende Auseinandersetzung mit dem Stoff der Vorlesung aber in der Selbstlernphase, wenn Lehrende nicht direkt für Rückfragen verfügbar sind.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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