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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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297 Die Auslagerung des Inputs aus der Kontaktzeit innerhalb der Vorlesung ermöglicht es, die Präsenzzeit stärker für Aufgaben, Interaktionen, Fragen und Ähnliches zu nutzen (Schäfer, 2012, 3). „Die nachgestellte Präsenzphase bedarf einer neuen Qualität.“ (Handke, 2012, 39). Hier können verschiedene Großgruppen- methoden zum Einsatz kommen, die die Studierenden dabei unterstützen, sich untereinander Sicherheit zu geben. Ohne das Risiko, sich in einer anonymen Großgruppe zu verlieren, ist eine weitere Durchdringung und der Transfer des Stoffes möglich. Beispiele für solche Methoden sind Think-Pair-Share, Buzz-Group oder Snowballing. Wird beim Flipped Classroom mit Videoaufzeichnungen gearbeitet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu erstellen: Einzelne Sitzungen können nach und nach aufgezeichnet und im nächsten Semester für den Flipped Classroom verwendet werden. Alternativ können Vortragsvideos am Schreibtisch oder in ei- nem Studio (ohne Beisein der Studierenden) produziert werden. Die reine Videoaufzeichnung ist die pragmatischste Vorgehensweise. Tafelanschriebe sollten gegebe- nenfalls mit aufgezeichnet werden. Wenn Vortragende und Präsentation aufgezeichnet werden, stehen drei verschiedene Ansätze zur Wahl: Mittels Screencasting können alle Bildschirminhalte des Präsentations- notebooks erfasst und mit einem Videobild (Webcam des Notebooks oder externe Kamera) sowie dem Vor- tragston kombiniert werden. Speziell für die Vorlesungsaufzeichnung entwickelte Software erfasst den In- halt von Folien (meist als Plugin der Präsentationssoftware) sowie Video und Ton der Vortragenden. Die Videos können frei im Netz (zum Beispiel auf ‚YouTube’ oder auf den eigenen Organisationsseiten und Streamingservern) zur Verfügung stehen oder in geschlossenen Lernplattformen eingestellt werden. Ei- nen Überblick zu Aufzeichnungsmöglichkeiten gibt Loviscach (2012). Es finden sich einige Untersuchungen zum Einsatz von Vorlesungsaufzeichnungen in der Lehre (beispiels- weise Witt et al., 2010; Breuer & Breitner, 2008). Der Einsatz von Flipped Classroom ist bislang vor allem durch Evaluationen untersucht worden (zum Beispiel Handke, 2012; Loviscach, 2012) mit Bezug auf die Nutzung der Materialien und zur Teilnahme an der Präsenzveranstaltung. Studien zur durchweg positiven Aufnahme des Flipped Classroom durch die Studierenden sowie zu deren Nutzungsverhalten haben Fischer und Spannagel (2012, 226-227) zusammengefasst. Loviscach schlussfolgert aus seinen Ergebnissen, dass das Konzept des Flipped Classroom dabei hilft, genau das aufzudecken, was „in der normalen Vorlesung unentdeckt bliebe, und darauf zu reagieren“ (2012, 35). Beim richtigen Einsatz kann der Flipped Classroom also dazu beitragen, näher am Lernen der Studierenden zu agieren und unterschiedliche Lernprozesse mit passenden Methoden zu beeinflussen. Aus einer konstruktivistischen Perspektive auf das Lernen sind eine hohe Partizipation der Lernenden und – je nach Ausrichtung – eine Öffnung des Unterrichts wünschenswert. Bei der Verwendung traditioneller Lernplattformen, die in der Regel eher lehrendenzentriert und geschlossen sind, sind diesen beiden Prinzi- pien gewisse Grenzen gesetzt. In diesem Kapitel wurden mit E-Portfolios, MOOCs und Flipped Class- rooms drei ganz unterschiedliche Varianten vorgestellt, die sich durch eine hohe Lernendenaktivität und Of- fenheit in den didaktischen Konzepten auszeichnen. Hierdurch können neben den intendierten auch überra- schende Lernerfahrungen gemacht werden und wichtige (Medien-)Bildungsprozesse stattfinden.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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